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August

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05.08.2009

(Un)Heimlichtuer

von Alcatel-Lucent — Letzte Änderung 05.08.2009 02:00
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Dass die Firma uns von NetzwerkIT (NIT) beschimpft oder gar Jagd auf uns macht sehen wir gelassen. Es passt einfach nicht in ihr Konzept, wenn die KollegInnen selbständig denken. Ein „flexibler“ Betriebsrat ist so gesehen dieser Firma weitaus lieber. Neu für uns ist aber, dass der Nürnberger IGM-Sekretär (zuständig für ALU) vor Abstimmung eines Haustarifvertrags NIT verunglimpft und uns als Grund benennt, eine wichtige, schriftliche Vereinbarung vor der Sitzung nicht zu verteilen.

Wie wir bereits berichtet haben, wurde in den letzten Wochen über einen Haustarifvertrag verhandelt. Der überwiegenden Mehrheit der Belegschaft waren die Inhalte völlig unbekannt.

Gestern, am 4. August 2009, sollte das Verhandlungsergebnis einer IGM-Mitgliederversammlung vorgestellt und abgestimmt werden.

Das genaue Ergebnis wurde den IGM-Mitgliedern vor der Sitzung vorenthalten und auch mit der Email-Einladung wurden keine Unterlagen versendet. Als Begründung dafür erklärte der zuständige IGM-Sekretär am Anfang der Sitzung, er sei davon ausgegangen, dass diese Inhalte sofort von NIT ins Netz gestellt worden wären, bevor die Sitzung überhaupt stattgefunden hätte.

Unabhängig davon, ob wir sowas veröffentlicht hätten oder nicht, die Angst dieses IGM-Sekretärs davor stinkt doch zum Himmel. Fürchtet er eine (unangenehme) Reaktion der IGM-Mitglieder und/oder der betroffenen Belegschaft? Wäre es schlimm gewesen, wenn die IGM-Mitglieder und die Betroffenen vorher die Chance gehabt hätten, über das Ergebnis zu diskutieren und ihre Meinung darüber zu bilden? Letztendlich wird die ALU-Belegschaft mit dem Ergebnis doch leben müssen. Ist die IGM vielleicht nicht kritikfähig? Wollte der Sekretär das Ergebnis auf Teufel-komm-raus durchpeitschen? Wenn ja, warum?

Wir ahnen mal wieder nichts Gutes. Klar, dass der Geschäftsleitung die Inhalte bereits bekannt waren, hat sie doch schließlich die Vereinbarung mitverhandelt. Das gleiche gilt natürlich auch für die IGM Tarifkommission. Nur die Mehrheit der Belegschaft hält man nach wie vor im Dunkeln - also diejenigen, die es betreffen wird.

Den IGM-Mitgliedern erging es nicht besser. Infos standen nur auf dem Stimmzettel, der bei der Abstimmung abgegeben werden musste - mehr war nicht.

Ergebnis

Tarifgehälter werden 4% unter dem Tarif BW festgelegt. Die Arbeitszeit soll 37,5 Stunden betragen mit Bonus - eine "Kann"-Option der Firma. Die Anpassungszulage ist gedeckelt.

Der neue Haustarifvertrag ein Entgeld-Reduzierungs-Abkommen??

Ein Moratorium gilt, gilt nicht oder doch, aber nicht für Alle.

von Alcatel-Lucent — Letzte Änderung 05.08.2009 02:00
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Die unbefristete Übernahme aller AZUBI ist nur ein Punkt, den es einzuhalten gilt.

Wenn ein Moratorium ein Stillhalteabkommen ist, dann erinnert dieses Moratorium vom 15.5.09 (Link funktioniert nur im Intranet) an Eckpunkte früherer Vereinbarungen des GBR mit der Firma. In dem Moratorium zur Verschiebung der Tarifzahlungen ist unter anderem die unbefristete Übernahme aller AZUBI vorgesehen, eine Kleinigkeit - sollte man meinen. Doch so einfach ist das nicht. In einigen bekannten Fällen wird das Moratorium nicht eingehalten, wenn in Wirklichkeit nur Zeitverträge an aus-gelernte AZUBI vergeben wurden und das auch erst nach einem Protestzug.

Um die Bedeutung dieses Moratoriums zu erfassen, das an die Verschiebung der 2%tigen Tariferhöhung von Mai auf Dezember geknüpft ist, macht es sicher Sinn, alle Anschlußverträge einmal genau anzusehen und zu prüfen, ob Berufsanfänger eine Zukunft bei ALU haben. Dabei könnte auch rauskommen, dass dieses Mortuarium eher ein (dr-)eckiges Papier ist, das nur etwas vorgaukelt, aber in Wahrheit die bestens Ausgebildeten und Ausgelernten gar keinen unbefristeten Vertrag bekommen, also keine Berufszukunft bei ALU haben.

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