Sie sind hier: Startseite Projekte Alcatel - Lucent Pressespiegel Was bleibt dem Standort Lucent Nürnberg?

Was bleibt dem Standort Lucent Nürnberg?

erstellt von Alcatel-Lucent zuletzt verändert: 16.08.2008 11:06
Schon vor der Verkündung von 1000 Entlassungen in Deutschland hatten in Nürnberg die Chef's den Representationsbau verlassen, um an das Stuttgarter Hauptquartier zu gehen.

CC-Logo Die ehemalige Vorzeige-Basis von Lucent in Deutschland mit Sitz der Bell-Labs, die Entwicklungsschmiede im Nordost-Industriepark von Nürnberg, ist ohne verantwortliche Leitung. Bisher zuständige Vorstände haben sich bereits nach Stuttgart abgesetzt, voran der bisherige Standortverantwortliche, wie im Alcatel-Lucent Projekt bei Netzwerk IT nachzulesen ist.

Besonders wichtig wären aber am Ort aktive Vorstände, um den Standort mit den Zukunftsprodukten zu versorgen, an denen die Entwickler in den kommenden Jahren arbeiten. Solche Zukunftsentwicklungen fehlen aber auf breiter Linie.

Besonders schmerzlich hat die Belegschaft die Abwesenheit der Vorstände erfahren, als der Betriebsrat am 15.2.07 berichtete, was durch französische Gewerkschaften bekannt wurde. So wurde aus der einst wichtigen Nürnberger Entwicklung nur ein Standort von Alcatel-Lucent neben den anderen geworden, während am Stuttgarter Hauptsitz die Entscheidungen fallen.

Die in den vergangenen Jahren auf eine reine Entwicklung zusammengeschmolzene Mannschaft in Nürnberg galt bisher als wichtiges Relais zu den Produktionen in Billiglohnländern in Osteuropa und China. Doch dafür könnte der bei Übernahme durch den amerikanischen Telekommunikationskonzern erstellte Glasbau nun seine Bedeutung einbüßen.

Der Verlust an Leitung und Kompetenzen muß erst einmal verdaut werden, bis die im Nürnberger Nordosten Arbeitenden verstanden haben, wie mit ihnen gespielt wird, wo es bisher kaum organisierte Gegenwehr gegen Konzernentscheidungen gab. Es gab dafür auch kaum einen Grund, denn selbst bei Personalreduktion wurden Betroffene stets mit ordentlichen Abfindungen eines gut gefütterten Sozialplanes bedient.

Ob das aber so bleiben wird, wenn bald die Einzelmaßnahmen zuschlagen?

(5) Kommentare

Anonymer Benutzer 16.02.2007 14:17
Hoch- und höchstqualifizierte deutsche Entwickler sind so in ihre Projekte vertieft, dass sie gar nicht sehen, wie "ihre" Manager sie verraten und verkaufen. Wenn zum Protest aufgerufen wird, dann stecken sie die Köpfe in den Sand (= Projekt) und verstecken sich, um ja nicht von "ihren" Managern im Kampf um den Erhalt des Arbeitsplatzes gesehen und fotografiert zu werden.
Denn noch immer denken die Entwickler: nur nicht unangenehm auffalen - dann wird mir auch nicht gekündigt!!! Ist diese Mentalität nicht lächerlich?
Bevor demonstriert wird, soll der Betriebsrat erst mal sagen, ob ich vom Stellenabbau betroffen bin. Erst dann, wenn diese Frage mit "ja" beantwortet wird, wird an der Demonstration teilgenommen.
Welche gesellschaftspolitische Bildung haben die Entwickler denn wahrgenommen?
Als das Thema "Solidarität" auf dem Studienplan stand, gab es gerade kostenlose Cola in der Mensa.
Entwickler - auch ihr seid Arbeitnehmer und auf die Solidarität angewiesen.
Nur gemeinsam seid ihr stark!
Ihr seid keine Strausse, nein ihr wollt Leistungen erbringen; und das wollen eure Manager nicht unbedingt. Ihr sollt für sie nur den shareholder value bringen. Seid ihr Euch dafür nicht zu schade?
Anonymer Benutzer 20.02.2007 07:31
... wie du die Kollegen beleidigst!
Anonymer Benutzer 20.02.2007 10:16
Das und genau das sind die schmerzhaften Erfahrungen der letzten Jahre!
Anonymer Benutzer 22.02.2007 01:12
und muss leider zugegeben, dass obige Mentalität auch in meinem Umfeld vorherrschend zu finden ist. Obige Beschreibung ist schlicht und ergreifend zutreffend und zugleich erschreckend. Das Einzelkämpfertum weitet sich aber immer noch weiter aus, was den Unternehmen Personalanpassungen immer mehr vereinfacht und die Betriebsräte weitgehend auf die Ausarbeitung von Interessenausgleich und Sozialplan reduziert. Dann ist's aber für viele schon zu spät zum Nachdenken und Handeln.
Anonymer Benutzer 18.07.2009 13:32
Wie schaut es dort nun aus dem Standort? Wieviele Beschäftigte gibt es dort noch?
Meine Wenigkeit hatte ja nur die Ehre, dort über einen ortsansässigen Dienstleister tätig zu werden und wurde 2007 - nach nur 4 Monaten - wieder abgesägt und freigesetzt.