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10.03.2010

Battipaglia - Verhandlungen über ein neues Industrieprojekt

von Alcatel-Lucent — Letzte Änderung 10.03.2010 06:51
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Nach 29 Tagen haben die 3 Besetzer die Fabrik verlassen. Jetzt sollen Verhandlungen für ein "neues Industrieprojekt" aufgenommen werden.

Gestern Abend haben wir folgende Meldung bekommen:

I want inform you that after 29 days of Battipaglia plant occupation from 3 workers of Alcatel Lucent, yesterday in the evening the 3 worker to come out of the plant.

The decision after a long period of not official negotiation beetween unions and italian government.

Yesterday, in the afternoon a letter from telecomunication italian vice ministry, to engage and restart a new negotiation beetween ALU, unions and government for to define a new industrial project.

In the next days we'll scheduled the date of the meeting for the new negotiation. Now start the very difficult phase for define an agreement

Thank you at all from the Battipaglia workers, employees and unions for your support.

10.02.2010

Alcatel-Lucent-Fabrik in Battipaglia wieder besetzt!

von Alcatel-Lucent — Letzte Änderung 10.02.2010 14:10
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Am Montag, den 8. Februar 2009, besetzten 3 Kollegen die ALU Fabrik in Battipaglia. Wie im September 2009 geht es um die Zukunft der Fabrik.

Gestern Abend erreichte uns die Information, dass die italienische ALU-Fabrik in Battipaglia wieder besetzt wird und dass die drei Kollegen, die sich hineinbarrikadiert haben, drohen, sich selbst in die Luft zu jagen.

Wir dokumentieren hier eine Meldung aus dem europäischen Betriebsrat von Alcatel-Lucent und das Flugblatt der KollegInnen in Battipaglia. Eine Übersetzung des Flugblatts und mehr Information erfolgt in Kürze.

Dear all, I want inform you that yesterday 3 workers of ALU Battipaglia plant closed inside the factory with fire and gas. The other workers and employees of the plant are outside the factory.

The workers of Battipaglia plant decide the repetition of this extreme and dangerous conflict form from September of the last year, because ALU management don’t change the irresponsible industrial choises and Italian government don’t do nothing of reality.

The buyer that ALU choice is not a really industry, with its business, its market and so on. In additional we discovered a its sub contractor without safety, quality and sanitary regulations (and probably illicit position of some workers).

The proposal of Italian Government consist to include a new shareholder at the ALU project. This new shareholder is a very little company with a patent on electro-medical sector. But what is the development of this sector in Italy??? We don’t know!!

The situation is very dangerous and is the moment that ALU Italy and ALU top management take your responsibility. ALU asked at all employees to sign the Code of Conduct, but in these days ALU Italy and ALU top management to be quiet!!!!!!

The Italian trade unions want restart the discussion on the basis of a really industrial and employment project with credibility solution that for the employees safeguard

04.02.2010

„Betriebsbedingte Kündigungen akzeptieren wir nicht“

von Alcatel-Lucent — Letzte Änderung 04.02.2010 14:55

Am 2. Februar 2010 gab es vom Betriebsrat eine Informationsveranstaltung in der Kantine. Thema: Stand der Verhandlungen für einen Interessenausgleich / Sozialplan und welche Verhandlungsposition der Nürnberger Betriebsrats dazu vertritt.

Zunächst berichtete der Betriebsratsratsvorsitzende, dass es bis jetzt drei Treffen mit Firmenvertretern gegeben hätte. In den ersten zwei Gesprächen wurde eher sondiert, das gestrige (1.02.) ging mehr ins Detail. Die Firma möchte 3 Interessenausgleiche abschließen:

  • für das Outsourcing von S12 zu Nash Technologies
  • für die gesamte Firma in Deutschland und
  • für die KollegInnen, die von der Einführung des „Prinzipalmodells“ betroffen sind

Die Firma wolle in den Interessenausgleich unbedingt mit einbringen, dass sie betriebsbedingt kündigen können. Diese Kündigungen sollen „teilweise“ im zweiten und dritten Quartal erfolgen. Nach Firmenwunsch solle dies bis zum ersten Quartal 2011 gehen.

Die KollegInnen von S12 sollen einen „Retention Bonus“ bekommen. Der Betriebsratsvorsitzende erwähnte jedoch nicht, welche Summe gerade im Gespräch ist.

Dir Firma möchte die ganzen Verhandlungen „so schnell wie möglich“ beenden, sprich nächste Woche sollen sie abgeschlossen sein. Die Firma drohe mit zwei Szenarien:

  • die nächsten Quartalszahlen seien so schlecht, dass es noch mehr Entlassungen geben können und
  • wenn nicht schnell genug verhandelt wird, würde eine Einigungsstelle einberufen werden. Laut des Betriebsratsvorsitzenden sei die Einigungsstelle verbindlich und da könnten dann auch betriebsbedingte Kündigungen drin stehen.

Forderungen des Betriebsrats Nürnberg

Von den 60 Leuten, die in Nürnberg abgebaut werden sollen, sind, nach Information des Betriebsrats, noch 19 Menschen betroffen.

Die Forderungen des Betriebsrats Nürnberg bzw. seine Ziele seien:

  • Reduzierung der Abbauzahl
  • keine betriebsbedingte Kündigungen, sie pochen auf „Freiwilligkeit“
  • alle, die in die Altersteilzeit gehen, sollen auf die Abbauzahl angerechnet werden
  • Beschäftigungssicherung über 2010 hinaus
  • Insourcing, um Stellen zu retten
  • sollte ein Sozialplan verabschiedet werden, sollen die Konditionen darin mindestens so gut sein, wie im „Freiwilligenprogramm“
  • Outplacement bis zum Erfolg, sprich bis zur neuen Einstellung
  • Umschulungen sollen vollständig finanziert werden
  • Schwerbehinderte dürfen nicht abgebaut werden

Am 4. Februar und am nächsten Montag sollen die Verhandlungen weitergehen.

Danach berichtete die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende u.a., dass es in den Gesprächen mit der Firma um Kostenreduzierung gehe und diese immer auf Personalabbau fokussiert sei. Sie erwarte Innovationen vom Vorstand, d.h. auch Möglichkeiten zu überdenken, um die Kosten auf andere Art und Weise zu reduzieren. Sie führte einige Beispiele auf.

Anschließend gab es ein paar Fragen und Antworten von den KollegInnen, die wir hier stichpunktartig wiedergeben.

Fragen und Antworten

Frage: Gibt es noch die Möglichkeit, einen Auflösungsvertrag abzuschließen?

Antwort: Ja

Frage: Wäre die Eignungsstelle für uns doch noch eine Möglichkeit?

Antwort: Wir können nur spekulieren. Wir haben es aber nicht in der Hand.

Frage: Sind nur bestimmte Bereiche vom Abbau betroffen?

Antwort: Außer OND (wegen der Kurzarbeit) sind viele Bereiche betroffen

Frage: Gibt es nicht bei betriebsbedingte Kündigungen die soziale Auswahl über den gesamten Standort?

Antwort: Ja - so die Theorie.

Frage: Wäre es nicht sinnvoller für den Standort Nürnberg, die Verhandlungen platzen zu lassen? Die Firma wäre nicht daran interessiert, eine firmenweite soziale Auswahl durchführen zu müssen.

Antwort: Nur vorstellbar wenn die Firma nicht bereit ist, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten.

Frage: Sehr viel Aufwand für den Abbau von 19 Leuten. Wieviel sollen in Stuttgart gehen? Haben wir eine Chance bei den Verhandlungen oder sticht das Ergebnis aus Stuttgart?

Antwort: Mit 19 liegen wir an der Spitze, was die Abbauzahlen anbelangt. Nur die Zahl für das Prinzipalmodell ist größer.

Zur letzten Frage gab es einen Einwand von der stellvertretenden Betriebsratsvorsitzende. Man dürfe die Zahlen nicht getrennt sehen. Wegen der Einführung des Prinzipalmodells sollen 60 Menschen ihren Job verlieren. Abgebaut werden soll ab dem dritten Quartal 2010. Auch andere Abteilungen wie Order Administration könnten dadurch betroffen sein.

Zum anderen gehe S12 uns allen an. Man spreche vom „Sündenfall Nürnberg“. Das komme daher, dass die Kollegen, die damals zu Nash gegangen sind, sich hart aufgestellt hätten und für sich einiges finanziell erreicht haben. Bei dieser „Outsourcing-Wut“ könne es sein, dass wir wieder mal betroffen werden. Daher müsse man solche „Standards“ nicht unbedingt aufgeben.

Der Betriebsratsvorsitzende erwähnte abschließend, der BR würde die Verhandlungen so weiter führen, da es keinen Widerspruch zum Vorgehen des BRs gegeben hätte.

Unsere Fragen

Was hat es mit der Einigungsstelle auf sich? Für den Interessensausgleich ist eine Einigungsstelle nicht bindend, nur für einen Sozialplan. Man könnte auch sagen, dass im Sozialplan „das Geld geregelt“ wird.

Wir haben derzeit nur die Position des BR Nürnberg gehört, aber nicht die des GBRs. Wie ist eigentlich deren Verhandlungsposition. Was ist mit den nicht erwähnten Forderungen des Betriebsrats?! Wo ist die BR-Forderung bezüglich einer Grundsicherung geblieben?

Die Nash Tech Ergebnisse wurden von den KollegInnen selber erreicht. (Siehe die Artikel über Nash Technologies) Der GBR hat bewusst dagegen gearbeitet, warum auch immer. Ist NashTech eine Zukunft für S12 oder eine Entsorgung auf Raten?

Wird es bald schon wieder ein rechtlich wertloses Eckpunktepapier geben?

Fazit

Die Lage ist nach wie vor kritisch auf dem Arbeitsmarkt – es gibt nur wenige Jobs.

Was ist dran an den Drohungen der Firma? Will sie Angst schüren, um ihre Ziele möglichst schnell zu erreichen oder macht sie wirklich ernst. Würde sich der Aufwand für die Firma lohnen??

Machen wir uns doch nicht vor: ALU bekommt keine Sozialauswahl hin, denn sie will ja ganz bestimmte Personen loswerden. Für die Betroffenen, die keine sichere Alternative zu ALU haben, gibt es nur den Weg einer Kündigungsschutzklage, falls die Firma tatsächlich betriebsbedingt kündigt.

Erfolgreich gegen Kündigungen vorzugehen, ist möglich. Ein gutes und sehr erfolgreiches Beispiel ist das Mitarbeiternetzwerk NCI, das 2003 bei Siemens München entstand. Auf dessen Website findet man außerdem auch viele nützliche Informationen zum Thema Kündigungen.

28.01.2010

Nash Technologies: Peinlichkeiten statt Substanz auf der Betriebsversammlung

von Alcatel-Lucent — Letzte Änderung 28.01.2010 07:20
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Tja, das waren Zeiten, damals vor einem guten Jahr: Damals hatte der Kapitän unseres Schnellbootes "Nash Technologies" bei Betriebsversammlungen und Townmeetings uns die Zukunft in rosigsten Farben ausgemalt. Neue Projekte wollte er uns herbeischaffen: Von ALU und natürlich von anderen Kunden, denn, "es wäre tödlich für uns, wenn ALU unser einziger Kunde bleibt." Neben der Telekommunikation wollte er uns weitere Geschäftsfelder erschließen: automotive, Medical und Finance. Das sollte der neue Vertrieb leisten. Außerdem wollte er sich der Kanäle von Harvey Nash bedienen. Von Fragen, ob wir uns nicht Richtung Bodyshop entwickeln würden, wirkte er nur genervt.

Letzten Donnerstag (21.01.2010) hat die Geschäftsleitung im Rahmen der Betriebsversammlung wieder vor der Belegschaft berichtet. Erstaunlich, was in einem Jahr so alles passieren kann - jedenfalls was die Zukunftskonzepte betrifft.

Die Auftragslage ist dünn. Von ALU kommt etwas rein, aber ansonsten ist es nicht gelungen, neue Kunden in nennenswerten Maßstab zu gewinnen. Und wenn es doch mal einen gibt, dann gibt er uns keine Projekte, sondern will die Leute. Und überhaupt - die Aufträge kommen nicht über unseren Vertrieb, wie Nadolski freimütig erklärt, sondern über alte Kontakte und - noch erstaunlicher - auch schon mal per Zufall. Da überrascht es nicht, dass es uns nicht gelungen ist, in die oben erwähnten Geschäftsfelder einzudringen.

Die GL hat denn auch erklärt, die Arbeit des Vertriebs noch ein Vierteljahr zu beobachten, aber dann, falls sich nichts gebessert hat, dann ... Ja, was eigentlich?

Eine Idee scheint Nadolski immerhin zu haben: Er möchte eine Umorganisation durchführen, hin zu einer Struktur, die auf den Vertrieb ausgerichtet ist. Wie die jetzt aussehen soll, hat er uns aber nicht gesagt. Die hat er wohl auch dem Betriebsrat nicht so recht vorstellen mögen, denn "der [Betriebsrat] kennt nur das Skelett. Da sind aber 100kg Fleisch dran." Aber vielleicht ist die Organisation auch nicht so wichtig, denn er möchte auch "change" um seiner selbst willen. Jedenfalls hat er das so gesagt.

Alles in allem macht unser Kapitän einen plan- und ideenlosen Eindruck, und das im Schicksalsjahr der Nash Tech. Vielleicht kam es daher, dass ein Kollege fragte, wie er angesichts der gegebenen Umstände die Mitarbeiter motivieren wolle?

Die Antwort auf diese Frage hat uns aber wirklich erschüttert. Nadolski erklärte uns nämlich, dass keine dauerhafte Motivation gäbe, außer den Erfolg.

"Nothing succeeds like success."

Die begründete er ausgerechnet mit einem Buch von Viktor Frankl (http://de.wikipedia.org/wiki/Viktor_Frankl), der sich in dem Buch "... trotzdem Ja zum Leben sagen" mit seinen Erfahrungen im Konzentrationslager auseinandersetzt und darstellt, wie Menschen unter derart erniedrigenden und grausamen Bedingungen nicht nur überleben, sondern dem Leben noch Sinn geben können.

Für Nadolski läuft das auf die einfache Rechnung: Motivation entsteht aus Sinn, Sinn aber ist Erfolg hinaus.

Peinlich.

Für uns ist das eine Entgleisung. Wir können es kaum noch in Worte fassen - nach diesem Nash-KZ-Vergleich sind wir sprachlos.

19.01.2010

Nicht die erste Wahl

von Alcatel-Lucent — Letzte Änderung 19.01.2010 00:20
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Im März wird bei ALU Nürnberg ein neuer Betriebsrat gewählt. Dafür stellt die IG Metall im Betrieb eine Kandidatenliste auf. Seltsam ist jedoch: Früher konnte jedes IG Metall Mitglied sich auf die IGM-Liste schreiben lassen, jetzt wird plötzlich aussortiert. Was könnte hinter dieser neuen Praxis stecken?

Die Aufstellung der IGM-Liste

Alle vier Jahre wird der Betriebsrat neu gewählt. Die Neuwahl erfolgt – genau wie in der Politik auch – als Listenwahl. Dafür müssen interessierte Kollegen, die in den Betriebsrat gewählt werden wollen, sich in Listen zusammenfinden, sowie bei den IG-Metallern hier im Betrieb geschehen. Bei denen geht’s allerdings etwas anders zu, als man denkt und für möglich hält.

In der IGM hat die Kandidatenaufstellung demokratisch zu verlaufen. Laut der Richtlinien der IGM findet die Aufstellung in einer Mitgliederversammlung für den Fall statt, dass es keinen „Vertrauenskörper“ gibt. Und einen solchen gibt es bei ALU Nürnberg nicht!

Zu einer Mitgliederversammlung wurde bis heute nicht eingeladen. Was ist stattdessen passiert? Das ist nicht so einfach zu durchschauen, weil offensichtlich irgendwelche Leute dieser Liste eigenmächtig gehandelt haben.

Dieser Eindruck wird noch dadurch verstärkt, dass bis jetzt kein einziges IGM-Mitglied im Betrieb uns erklären konnte, nach welchen Kandidatenkriterien ihre Wahlliste zusammengebastelt wurde. Eigentlich dürfte es diese Liste so nicht geben.

Und was weiß Netzwerk IT?

Am 12. Januar verschickte der Betriebsratsvorsitzende eine eMail an alle Kandidaten, in der u.a. Stand, dass „Ihr […] alle von einem Mitglied der IG Metall Liste im Betriebsrat gefragt worden [seid], ob ihr bei der kommenden Betriebsratswahl auf unserer Liste kandidieren wollt.“

Nun, wir wissen, dass nicht alle IGM-Mitglieder im Nürnberger Betrieb gefragt wurden, geschweige denn die erwähnte eMail erhalten haben. Vielmehr wissen wir, dass nur gewisse Leute gezielt angeschrieben wurden. Nach welchem Prinzip allerdings eingeladen bzw. ausgegrenzt wurde, wissen wir nicht. Welche Vorteile erhoffen sich die amtierenden Betriebsräte der IG-Metall-Liste eigentlich durch ihr derartiges undemokratisches Handeln?

Wer, wie, was, warum?

Schlimmer noch: Es gibt Kollegen (IGM-Mitglieder), die sich für die Betriebsratswahl aufstellen lassen wollten und im Vorfeld aus dieser IGM-Wahlliste aussortiert wurden - es wurde ihnen einfach abgesagt! Entgegen früherer Praxis wurden sie einfach nicht „berücksichtigt“. Früher war man froh darum, wenn Kollegen kandidieren wollten. Jetzt ist es offensichtlich anders geworden.

Unsere Mutmaßungen dazu:

  1. Könnte es nicht sein, dass es einen engeren Kreis von Betriebsräten gibt, die dafür sorgen wollen, dass nur die Kandidaten ausgesucht werden, die ihnen „genehm“ sind?

  2. Es könnte aber auch die Sorge bei einigen derzeitigen Betriebsräten vorherrschen, dass die „kritischen Neuen“ gewählt werden könnten, wenn die Aufstellung demokratisch ablaufen würde.

  3. Und/oder, dieser vermutete engere Kreis von Betriebsräten ist einen „Deal“ mit der Geschäftsleitung eingegangen und hat bewusst Kollegen aussortiert, die auf der „Abbauliste“ stehen.

    Allerdings, bei Leuten mit einer „schönen Nase“ wird für „Kündigungsschutz“ gesorgt, indem man sie in den Wahlvorstand bittet!

  4. Und/oder, es sollte nur IGM-Betriebsräte geben, die „auf der Linie“ sind.

Wir können natürlich nicht sagen, was wirklich zutrifft. Es könnte sogar sein, dass es auch andere Gründe für diese Auswahl gibt. Wie dem auch sei, eines ist sicher: die Aufstellung der Kandidatenliste der IG Metall in ALU Nürnberg verläuft nicht nach demokratischen Kriterien – ein Armutszeugnis für diese Liste.

Und nun?

Werden die IG Metall Mitglieder im Betrieb etwas gegen diese Art der Aufstellung der Kandidaten unternehmen? Wenn diese Praxis geduldet wird, wird die IGM dann in Verruf geraten und Wahleinbußen hinnehmen müssen oder sogar Mitglieder verlieren?

Angesichts dessen, dass über kurz oder lang ein Haustarifvertrag in Nürnberg gelten wird, verheißt das nichts Gutes, wenn es bereits bei der Aufstellung zur Betriebsratswahl Missstände gibt. Zu wessen Gunsten wird der zukünftige Tarifvertrag ausgelegt werden, wenn es zu Ungereimtheiten kommt? Kann man einem IGM-Betriebsrat als Belegschaft dann noch trauen?

Wir sind – wie immer - gespannt, wie es weitergeht!

Autoren

Alcatel-Lucent

Alcatel-Lucent
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