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20.02.2011

Und wieder mal Entlassungen – nicht nur in Stuttgart

von Alcatel-Lucent — Letzte Änderung 20.02.2011 23:35

Am 18.02. erreichte uns ein Flugblatt des Betriebsrats VS aus Stuttgart, in dem berichtet wird, dass am ALU Standort Stuttgart wieder Stellen abgebaut werden sollen. Gleichzeitig verkündet die ALU „Geschäftsleitung“ Jubelmeldungen über gestiegene Umsätze, was den Aktienkurs steil nach oben steigen ließ. Wie lässt sich soetwas miteinander vereinbaren?

„Restrukturierungspläne“ in Italien

Nicht nur in Deutschland wird es zu Entlassungen kommen. Am 7. Februar trafen sich HR Manager für den Optikbereich und die italienischen Gewerkschaften. Geplant ist:

  • 80 Entlassungen in der italienischen Region
  • 20 bis 40 Entlassungen (Grund: Umsetzung von PROM)
  • Schließung der F&E in Bari, Süd-Italien; 30 Entlassungen in der F&E Vimercate
  • Outsourcing eines Teils der Produktion in Trieste nach Flextronics (Rumänien)

Wie es scheint, ist eine „Konsolidierung“ der F&E-Optik-Standorte im vollen Gange.

Für Bari erhält ALU immer noch Geld aus dem Europäischen Sozialfonds! Es ist nicht das erste Mal, dass ALU vom Staat Geld für einen Standort kassiert, und ihn dann anschließend dicht macht! Wer hier an Korruption denkt, liegt völlig falsch. So etwas passt einfach nicht zur Firmenethik.......

Arbeitsplatzabbau in Stuttgart

Auch in Stuttgart soll es Entlassungen geben. Wie das genau ablaufen soll, liegt im Trüben, da der Betriebsrat wieder sein übliches „Information Hiding“ betreibt. Aus einem Flugblatt des Betriebsrats kann man entnehmen, dass wohl „hauptsächlich“ in Stuttgart VS Arbeitsplätze abgebaut werden sollen. Allerdings liegen keine umfassenden Personalzahlen für 2011 vor.

Der Betriebsrats fordert:

  • Abschluss eines Interessenausgleichs vor Beginn von Personalumsetzungen
  • Keine betriebsbedingten Entlassungen
  • Keine weitere Schwächung des Betriebs VS Stuttgart
  • Zukunftsorientierte Strukturkonzepte

Also die üblichen Forderungen. Doch so richtig durschaubar ist das Ganze für uns nicht. Einerseits müssten die rechtlichen Voraussetzungen für den Personalabbau geschaffen werden, andererseits aber sollte es keine Entlassungen geben? Und die Forderung nach „zukunftsorientierten Strukturkonzepten“ ist mehr als schwammig.

Fazit

Vergangene Woche versandte der CEO, Ben Verwaayen, eine Jubelmail an alle Mitarbeiter, dass das letzte Quartal Q4 (nicht Q5!) das profitabelste seit der Firmenfusion sei. Wird dies jetzt von der „Geschäftsleitung“ mit Entlassungen belohnt? Wer bekommt hier eigentlich den Hals respektive die Taschen nicht voll? Schafft man so Motivation auf Dauer? Und wann ist Nürnberg wieder dran...?

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