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Die Salamitaktik

by Alcatel-Lucent posted on 29.04.2008 13:26 last modified 29.04.2008 13:26 —

Unser Bericht über die Betriebsversammlung in Nürnberg am 28. April 2008 (15:00h)

Der Betriebsrat Nürnberg (BRN) räumt der Geschäftsleitung mit dieser Betriebsversammlung kurzfristig die Gelegenheit ein, zum Personalabbau in Nürnberg Stellung zu beziehen.

Fechners „Was kann ich sagen, was nicht?“ läßt nicht auf tiefgreifende Informationen hoffen, zumal seine drei Vorstandskollegen mit Abwesentheit glänzen. So kann und darf er konkrete Abbauzahlen noch nicht nennen, da zuerst der Wirtschaftsausschuss (WiA) am 8. Mai 2008 informiert werden muß. „Wir“ befinden uns in Q1, in einer „quiet period“ und die sei eben für Informationen ungünstig gewählt. Trotzdem werden wir von ihm mit der Tatsache konfrontiert, dass der Personalabbau im Bereich Mobility für 2008 abgeschlossen ist. Eine weitere Prognose oder gar ein Versprechen kann er für 2009/10 nicht geben.

Die Abbauzahlen im Bereich Optical konnten noch nicht erreicht werden. Die Leute hier sollten die nächsten Tage nutzen, sich Gedanken darüber zu machen, denn die Konditionen des Interessenausgleich bzw. Sozialplans werden mit Sicherheit schlechter ausfallen. Manche Vertragsgespräche mit Mitarbeitern laufen noch und werden nach dem 30. April abgeschlossen sein. Fechner: „In Optical wird noch etwas getan werden müssen“. (Was für ein Satz?) Das endgültige Ergebnis wird am 8. Mai dem WiA vorgestellt.

Es wäre interessant, diese Aussagen mit den im Eckpunktepapier vereinbarten Abbauzahlen zu vergleichen. Allerdings schweigen sowohl der Vorstand als auch die Betriebsräte darüber, was sie tatsächlich vereinbart haben.

Das Outsourcing von AnyMedia an Wipro sei erfolgreich abgeschlossen. Fechner kann allerdings nicht verschweigen, dass es auch „Widersprecher“ gibt (die Anzahl sagt er nicht, konkret sind es 8 von 33) denen verboten ist, an dem AnyMedia-Projekt weiterzuarbeiten. Man suche nach einer qualifikationsgerechten Beschäftigten für diese Leute, betriebsbedingte Kündigungen seien aber nicht ausgeschlossen. (Ob das ein Gericht verstehen wird?)

Nach diesem kurzem Crashkurs in Sachen Personalabbau berichtete R. Reich, Personalabteilung (HR), über die Gehaltsanpassungen (SMI) und die Bonusvergabe (AIP). Beides wurde erstmals zum 1.4. überprüft.

Durchschnittlich lag der AIP bei 35%, in Mobility wurden 20% ausgeschüttet. Der SMI lag durchschnittlich bei 3%. Reich beklagte, dass die Verwaltung von SMI und AIP über unterschiedliche Tools liefen und die Auswertung darum mit einigen Problemen verbunden war. Sie haben unser Bedauern.

Abschließend folgt eine Fragerunde. Der Vorstand setzt darauf, Strukturen und fachliche Kompetenz zu erhalten. Das erwähnte Rotationsverfahren soll dazu mit herangezogen werden. Es wird geprüft, wer wohin intern passen könnte.

Die Frage warum der OND-Bereich so spät angesprochen wurde, begründete Fechner damit, dass es sich hierbei um einen „iterativen Prozeß“ handle. (...no comment).

Fechner erwähnt immer wieder - schon fast beschwörend - dass der Personalabbau in Mobility für 2008 abgeschlossen ist. Zitat Fechner: „Für 2008 ist der Personalabbau abgeschlossen. Damit können Sie mich zitieren“

Auf die Frage eines Kollegen, ob in der WiA am 8.Mai 2008 Outsourcing herauskommen könne, wendete sich Fechner langsam zum Podium, schwieg dort für einige Sekunden und sagte dann: „Schweigen ist auch eine Antwort........ Ich habe Ihre Frage am besten nicht gehört“. Sollte das heißen: Wer schweigt, stimmt (der Frage) zu?

Die Frage, wie sich der Vorstand die Zukunft des Unternehmens vorstelle, tat Fechner mit einer Floskel ab. Am Standort gäbe es keinen Zweifel für ihn, doch sei das nicht Thema der heutigen Veranstaltung.

Die Betriebsversammlung wird vom BR-Vorsitzenden für unterbrochen erklärt und wird zu einem späteren Zeitpunkt fortgeführt. Der Betriebsratsvorsitzende kritisiert zum Abschluß mit den Worten: „Der Personalabbau findet nicht statt, weil kein Mangel an Arbeit vorherrscht, sondern Mangel an Fantasie der Geschäftsleitung“. Dem stimmten die Kollegen mit großem Beifall zu.

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