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Entlassungen bei Helios - Arbeiter finanzieren Expansion von Fresenius

erstellt von Pedro zuletzt verändert: 16.08.2008 09:56
Der Pharmakonzern Fresenius ist auf Einkaufstour. Das Geld dafür wird bei den Beschäftigte z.B. in der Krankenhaussparte Helios zusammengekratzt. Im Helios Klinikum Emil von Behring GmbH in Berlin-Zehlendorf versucht Helios mit fragwürdigen Methoden bei Auslagerungen den eigentlich vorgeschriebenen Betriebsübergang durch massenhafte betriebsbedingte Kündigungen zu umgehen.

Am 8. Juli wird bekannt, dass der globale Pharmakonzern Fresenius den amerikanischen Arzeimittelhersteller APP für 3,7 Milliarden US-Dollar übernimmt. Auch sonst setzt der Konzern auf teure Expansion durch Aufkäufe. Allein in Deutschland hat die Krankenhaussparte Helios seit Mitte 90'er Jahren ca. 60 Krankenhäuser aufgekauft. Helios machte damit im letzten Jahr ca. 1,8 Milliarden Umsatz. Trotz schwarzer Zahlen reicht das aber nicht und so müssen wieder einmal die Beschäftigten bluten.

Im Helios Klinikum Emil von Behring GmbH in Berlin stehen Massenentlassungen an. Das besondere dabei ist, dass die Jobs gar nicht verschwinden, sondern nur ausgelagert werden, zum größten Teil an konzerneigene Tochterfirmen. Dort gibt es entweder gar keine Tarifverträge oder nur sehr schlechte, so dass die Stundenlöhne zum Teil auf 5 bis 6 Euro gedrückt werden. An sich handelt es sich diesen Ausgliederungen um einen Betriebsübergang bei dem die Arbeitsbedingungen eigentlich gesetzlich geschützt wären. Um das zu umgehen, erklärt Helios die Maßnahmen als „Stilllegung“ und greift Helios einfach zu betriebsbedingten Kündigungen.

Im März wurde die Abteilung Technik mit 15 Beschäftigten "stillgelegt", jetzt sollen die Logistik (25 Beschäftigte) und der Krankentransport (14 Beschäftigte) folgen. Der Betriebsrat hat allen Kündigungen widersprochen und in seiner Stellungnahme auf die Umgehung des Betriebsübergangs hingewiesen. Da die meisten Betroffenen Kündigungsschutzklage bei Arbeitsgericht eingereicht haben, steht Helios eine schwierige Prozesslawine ins Haus. Dabei wird Helios auch zu erklären haben, warum einigen gekündigten Technikern Arbeitsverträge zu schlechteren Bedingungen (z.B. längere Arbeitszeiten, keine Zusatzversicherung für Betriebsrente etc.) bei Tochterfirmen angeboten hat, wenn sie auf die Sozialplanabfindung verzichten.

Die betroffenen Arbeitnehmer wollen die anstehenden Prozesse gemeinsam angehen. Die ersten Kammertermine beim Arbeitsgericht Berlin stehen am 19. August, 10.00 Uhr, Saal 214 und am 11. September, 9:45 Uhr, Saal 505 an.

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