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Die Lobby der privaten Krankenversicherer

erstellt von valter zuletzt verändert: 02.12.2008 10:42
Das Verfassungsgericht soll die Gesundheitsreform mit der Klage der privaten Krankenversicherungen (PKV) in derem Sinn reparieren, weil sie keinen Basistarif anbieten wollen. Sie wollen lieber die Versicherten weiter abzocken.

Das am 23. März 2007 zur Gesundheitsreform verabschiedete Gesetz wird am ersten Senat des Bundesverfassungsgerichtes verhandelt.

Im Dezember wollen die Verfassungsrichter sich anhören, was die PKV an Gutachtern aufmarschieren lassen. Noch verdienen die Versicherer gut genug, um sich viele Gutachten in ihrem Sinne machen zu lassen, die eine Verfassungsfeindlichkeit der Gesundheitsreform finden sollen. Den besten Fürsprecher haben sie im Senat selbst, wenn der Berichterstatter und Tübinger Juraprofessor, Bruder des früheren Bundesverfassungsrichters Paul Kirchhof, den Basistarif früher als "nicht verfassungsgemäß" beurteilt hatte, FR-online vom 2.12.08.

Die Gesundheitsreform ist nicht nur bei den Versicherungen umstritten, die mit der Klage ihren Anteil im Sinne der Versicherer ändern wollen. Eigentlich könnte es viele Klagen aller Verbände und am Schluß auch der Patienten geben, die alle etwas zu meckern haben, da diese Reform ganz klar ein Kompromiß zwischen Parteien und den verschiedenen Interessengruppen ist, was bei jeder weiteren Reform ebenso sein wird.

Doch ein gutes hat die Gesundheitsreform, sie hat gerade den Versicherungen die Grenzen gezeigt, dass Gesundheit viel zu wichtig ist, um zur Versicherungs-Ware zu verkommen, die Profiten untergeordnet ist.

Deshalb ist ein Basistarif als Bezugsgröße so wichtig, damit vor allem ältere und kranke Versicherte nicht grenzenlos ausgenommen oder gar ausgestossen werden. Leider haben nur die PKV ihre Lobby am Verfassungsgericht, nicht aber die Versicherten und davon die mehreren 100 000 bereits von jeder Versicherung Ausgeschlossenen , die mit dem Basistarif eine Chance bekommen, wieder in die Solidargemeinschaft der gegen Krankheit Versicherten zurückkehren zu können. Ob sie sich noch eine Reise nach Karlsruhe leisten können?

Es wurde höchste Zeit, dass die PKV untereinander Wettbewerb einführen und sich nicht länger nur die jungen und gesunden Rosinen aus dem Kuchen der Versicherten picken können.

(3) Kommentare

Anonymer Benutzer 02.12.2008 11:47
Diese Kakofonie haben wir unserem Gesetzgeber, den vom Volk, in Mehrheit von den GKVversicherten, gewählten Abgeordneten zu verdanken. Die, die da alle auch nicht mehr durchfinden. Schlimm, die vorgesehene Wechselmöglichkeit von der Privaten in die Gesetzliche Krankenversicherung (der Urtext liegt mir vor) wurde unter Einsatz der Bundeskanzlerin, dh. dem Koalitionsausschuss in der Nacht vom 04.07.2006 vereitelt. Diese Möglichkeit hätte den PKVen jeden Schneid genommen, alles hätte sich geregelt gehabt. Ich kenne nur unzufriedene PKVversicherte.
Aber vielmehr stellt sich die Frage, warum Millionen im Staate in eine Krankenversicherung nicht gezwungen werden? Vom Obersten im Staate bis zum Salldiener genießen die, die Freie Heilfürsorge, der Steuerzahler erstattet. Auch für die Damen und Herren Richter, Beisitzer und Gutachter im Saal BVG in Karlsruhe.
Warum nicht alle Bürger? Wie lange das noch wohl noch hält?
Anonymer Benutzer 03.12.2008 09:09
ich habe seltene einen solchen Unfug zur Gesundheitsreform gelesen. Der Verfasser hat offensichtlich überhaupt kein Hintergrundwissen. Welchen Vorteil haben denn die Leute, die in den Basistarif gehen? Warum soll die Private Krankenversicherung plötzlich alle versichern? Es ist eine PRIVATE Versicherung, die ganz anders aufgebaut ist und ein komplett anderes Ziel verfolgt. Warum kriegen denn die Privaten Krankenversicherungen keine Förderung für die Kinder? Und warum müssen privat Krankenversicherte mit Ihren Steuern, die gesetzliche Krankenversicherung finanzieren. Warum heißt das Gesetz Wettbewerbsstärkungsgesetz, wenn ich 18 Monate in einen Basistarif muss, wenn ich wechsle. Das Wort Wettbewerbsverhinderungsgesetz ist wohl besser.
Ich würde mich SOFORT privat kranken versichern, wenn ich gesund genug dafür wäre. Ich kann aber auch verstehen, dass die Privaten sich Ihre Kunden aussuchen. Das ist ihr gutes Recht. Jeder Dienstleister kann das tun. Ein Handwerker ebenso wie ein Steuerberater oder ein Friseur. Der Beitrag in der gesetzlichen ist für alle gleich. Die Listung auch. In der privaten kaufe ich mir individuellen versicherungsschutz, den ich individuell bezahle. Was ist daran Abzocke?
Ich schlage hier vor, das Motto von Dieter Nuhr zu befolgen: Wenn du keine Ahnung hast......
Anonymer Benutzer 08.01.2009 08:05
Grundsätzlich ist gegen einen Basistarif nichts einzuwenden. Aber auch dieser Tarif muss sich selbst tragen wie es ansonsten bei allen Tarifen der PKV üblich und zulässig ist.Gemäß aktueller Rechtslage muss jeder Tarif in jeder altersstufe und für jedes Geschlecht sich selber tragen. Subventionen aus anderen Tarifen Segmenten sind nicht zulässig.
Daher auch die Gesundheitsprüfung um einen risikogerechten Beitrag zu ermitteln.
 Tatsächlich ist bereits für einen 21 jahre alten Versicherten der kalkulierte Beitrag im Basistarif teuerer als der maximal zulässige Beitrag von 570 Euro im Monat. Und wer soll den Rest übernehmen? Richtig! Alle die einen richtigen Versicherungsschutz abgeschlossen haben sollen jetzt für Betrüger und Zahlungunwillige aufkommen.