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Das Monopol der privaten Krankenversicherungen (PKV)

erstellt von valter zuletzt verändert: 02.12.2008 10:23
Versicherte ab 55 sind auf Gedeih und Verderb den privaten Krankenversicherungen ausgeliefert. Viele nehmen ab 60 gar keine Versicherte mehr auf.

Unabhängig vom Einkommen wurde für privat Versicherte jegliche gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ab 55 Jahren geschlossen. Das ist Gesetz. Das nutzen die privaten Krankenkassen wie ein Monopol weidlich aus. Jedenfalls hat man hier noch kein Wort von den sonst so aktiven Wettbewerbshütern vernommen.

Selbst arbeitslos gewordene Hartz 4 Empfänger müssen in der privaten Krankenversicherung bleiben und fliegen dann dort raus, beispielsweise weil sie die Prämien nicht mehr zahlen können.

Der Gipfel ist erreicht, seit etliche private Krankenversicherungen ab 60 niemanden mehr aufnehmen, beispielsweise Central, DBV-Winterthur und DEVK. Das soll nun Wettbewerb sein. Die inzwischen verbotene Diskriminierung scheint diesen Versicherern auch egal zu sein.

Inzwischen gibt es 400 000 aus der privaten Krankenversicherung Geworfene, die in dem auch so solidarischen Gesundheitssystem nicht mehr existieren. Sie trauen sich nicht mehr zum Arzt zu gehen, weil sie die Liquidation nicht mehr zahlen können und teuere Medikamente können sie sich nicht mehr leisten. So ist es absehbar, wie diese Ausgesonderten schwer krank werden.

Wenn derart Ausgesonderte vorher gut verdient hatten, hilft ihnen jetzt niemand bis sie tatsächlich entsorgt worden sind. Sie gehören zum alten Eisen und fallen doch nur der Rentenversicherung auf die Tasche. Es sieht ja fast so aus als arbeiten private Krankenkassen Hand in Hand mit der Rentenversicherung, um sich ihrer Problemfälle zu entledigen.

Auch in der heiß diskutierte Gesundheitsreform suchen die Verbände ihre eigenen Interessen zu befriedigen und die privaten Krankenversicherungen sehen sich am Rande der Existenz, Cecu vom 28.8.06. Die von ihnen entsorgten 400 000 Existenzen sind ihnen dabei egal. Hauptsache die Bilanzen stimmen und die Vorstände der PKV, verdienen weiter gut.

Deshalb beteiligen sie sich auch an den immer beliebten Rauswerfen eigener Belegschaften, allen voran die Allianz und in deren Schatten nun die Volksfürsorge.

Wird es nicht Zeit, anstelle des Gezerres um die besten Plätze für private oder gesetzliche Kassen, Aerzte und Pharmaindustrie in der Gesundheitsreform erst mal die bestehenden Probleme zu lösen? Die PKV Aussonderungen sind davon eins, vielleicht das Wichtigste. Haben die Diskutierenden vergessen, daß man an weitere Lösungen erst denken kann, wenn die Reparatur ohne Rücksicht auf die Lobby an dem von der PKV verursachten Systemfehler gelingt.

(1) Kommentare

Anonymer Benutzer 21.09.2006 11:36

Da redet jemand einem Monopol, der gleichzeitig die Gleichschaltung des staatlichen Gesundheits(un)wesen im Sinne der GKV fordert. Es gibt kanpp 50 PKV-Unternehmen.jedes hat eigene Tarife und steht im Wettbewerb mit den anderen Unternehmen. Hier von einem Monopol zu reden ist Quatsch. Selbst ein Oligopol liegt nicht vor. Allenfalls käme der Begriff Kartell in Frage. Das setzt aber Absprachen voraussetzt. Nachdem aber offensichtlich nicht alle Unternehmen sondern nur einige sich so Verhalten dürfte dieses auch nicht zutreffen. Zudem sind alle Tarife bis 100 Jahre kalkuliert. Fragt sich nur welcher 60 Jährige tatsächlich aus ökonomischen Gründen für eine PKV entscheiden würde. Immerhin muss er eine Prämie entsprechend seines Risikos ( und somit auch Alters) entrichten. Und letztlich bleibt es doch jedem frei an wen er seine Werbung richtet. Genausowenig wie es Sinn macht eine Werbung für Inkontinenzartikel an 30 -Jährige zu richten macht es Sinn Werbung für PKV an 60 Jährige zu richten.