Dezember

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23.12.2013

Streikbericht vom 20.12.2013 - Logistikzentrum Lübbenau

von Streikende — Letzte Änderung 23.12.2013 12:49

Bericht vom Streiktag am 2012.2013, bei dem das Logistikzentrum in Lübbenau nach einigen Anlaufschwierigkeiten durch die Streikaktivist*innen erfolgreich lahmgelegt wurde. Die lassen sich inzwischen nicht mehr von der Streikleitung als Statisten missbrauchen, sondern stellen zunehmend selbstbewusst ihre Forderungen, z.B. nach der überfälligen Ost-West-Angleichung.

Wieder bekamen wir wie Tags zuvor den Streikaufruf von ver.di um uns 8:15h in der Köpenicker Strasse 30 einzufinden und bitte pünktlich, denn es geht diesmal nach Lübbenau. Mit vier vollen Bussen und guter Laune fuhren wir gegen 8:45 h nach Lübbenau zum Logistik Zentrum. Dort ankommen wurden wir schon erwartet. Es hiess bis 13 h dieses Logistikzentrum zu bestreiken.

Am Anfang wusste keiner so richtig was jetzt jedem seine Aufgabe sein könnte. Alle standen rum und schwangen die Hüften nach guter Musik von Peter Fox. Es hiess wir warten noch auf die Streikenden von Dalgo und Oranienburg. Es dauerte aber länger als erwartet und lange passierte nichts außer ein kleines verdientes Frühstück ,Bockwurst mit Brötchen , Kaffee oder Tee dazu. Das große Gedrängel begann, löste sich aber schnell auf. Händler eben. die können was. Auf mehrfacher Nachfrage bei der Streikleitung ging es denn endlich zur Sache.

Das leibliche Wohl war abgeschlossen und um erst mal Schwung in die Sache zu kriegen, stellten wir uns entlang des zu bestreikenden Objektes auf und fassten uns für eine Laolawelle bei den Händen. Ca. 300 Streikende vielleicht auch etwas mehr waren vor Ort und wiederholten die Laolawelle mehrmals, bis wir die Ein-und Ausgänge besetzten. Schnell kam es bei den Lkws zu Staus und die Geschäftsleitung mit ihrer Securitas fuhr von einem Ort zum Anderen, weil die LKW-Fahrer durch unsere Massen nicht vorwärts kamen. Das Objekt hatte mehrere Ein-und Ausfahrten, die Lkws wurden mehrfach umgeleitet. Ständig änderten wir die Standorte um Verwirrung zu stiften und das gelang uns recht gut. Dann kamen auch die Kolleginnen aus Oranienburg und Dalgo dazu, da waren es dann ca. 400 oder 450 Streikende. Irgendwann erschien auch ein Polizeiwagen, aber die Beamten taten nichts. In sicherer Entfernung sahen sie zu . Erst ganz am Schluss fuhren sie langsam mit den Streikenden, hörten sich die Kundgebung an und verschwanden, so wie sie gekommen waren, fast unbemerkt.

Die Aktion war cool, das Ziel war erreicht. Es wurden viele Fotos und Videos gemacht, die man sicher irgendwo im Internet sehen kann. Sehr gelungen, trotz des nicht so guten Beginns, meinten die Streikenden. Es fehlten diesmal die KanalB Filmemacher und der Rbb, was alle nicht so gut fanden, denn die Berichterstattung im Fernsehen wäre es allemale wert gewesen.

Die Kundgebung war für uns alle auch sehr informativ. Unsere Zusatzforderung nach 24 Jahren Einheit Osttarif an Westtarif anzugleichen ist noch nicht vom Tisch . Die Arbeitgeber weigern sich also streiken wir weiter. Bis zum 24.12.2013 soll es nun weitergehen, aber mit einer Einschränkung, das nicht mehr alle aufgerufen werden sollen, die nur mal oder mit ein paar Streikenden am Streik teilgenommen haben um sich nicht lächerlich u machen. Die Reaktion darauf war bei vielen sehr missmutig und wurde dann intern erörtert. Wir Streikenden finden es nicht in Ordnung, die Streikleitung wurde aufgefordert dies nochmals zu überdenken.

Der nächste Streiktag wird der 21.12.2013 sein und da geht es nach Potsdam einen Kaufland dicht zu machen.

Streikbericht 23.12 2013 - Demo in Neuköln

von Streikende — Letzte Änderung 23.12.2013 19:20

Während die Streikenden in Schwung kommen, scheint ver.di eher zu bremsen. Die heutige Demo/Kundgebung vor einem Real wurde so knapp bemessen, dass die Aktion abgebrochen werden musste, als sie gerade Wirkung zeigte. Für morgen gibt es nur einen freien "Streik"tag unterm Weihnachtsbaum statt einer Aktion die Öffentlichkeit schafft und Druck erzeugt.

Der Streik am 21.12.2013 lief leider schlecht. Durch einen Fehler bei ver.di wurden einige Streikaktivist*innen nicht aufgerufen. Statt wie angekündigt Potsdam Kaufland zu bestreiken, gab es eine kleine Aktion bei Real, die so la la und sehr schnell vorbei war.

Am späten Samstagnachmittag kam der Streikaufruf für den 23.12.2013. Alle aufgerufenen Streikenden sollten sich am Rathaus Neuköln am 23.12.2013 um 11 h einfinden. Der kleine Rathausplatz füllte sich schnell. Vor Ort wieder der Rbb und KanalB zum berichten über des Streikgeschen des Einzelhandelsstreiks.

Ca. 350-400 Streikende waren wieder vor Ort. Neuankömmlinge wurden mit lauten Pfiffen willkommen geheißen. Nun langsam kennt man die Gesichter und der Austausch von Informationen nimmt seinen Lauf. Wer nicht aufgerufen war zum Samstag (21.12.2013) wurde schon schmerzlich vermisst. Auf Nachfrage bei der Streikleitung war es angeblich ein Aufruffehler.

Nun zur Sache selbst. Früstück wie immer. Kaffee oder Tee, eintragen in die Listen und abgeben. Warten auf die Nachzügler. Heute am Anfang die Kundgebung. Wie beschlossen, nächste große Demo am 03.101.2014, um nochmals Masse zu kriegen auf der Arbeit die Kollegen überzeugen mitzumachen. Die Infos dazu per Streikaufruf sprich SMS.

Tarifkommissionssitzung TKS) am 06.01.2014 und Verhandlungen zum Tarifabschluss als nächster Tremin erfolgt am 07.01.2014. Am 24.12. ist auch Streik unter dem Motto "Wir streiken und schmücken den Weihnachtsbaum". Alle jetzt Anwesenden bleiben zu Hause und schreiben es nur auf ihre Streikzettel.

Zur heutigen Demo. Wir gehen S-Bahn Neuköln und werden begleitet von der Polizei, bei der II. Real ein Stopp und dann wieder zurück. Abschlusskundgebung und dann für alle Frohe Weihnachten.

Gesagt getan. Pfeiffend, jubelnd und sich angeregt unterhaltend, ab und an eine Parole schmetternd, liefen langsam die Streikenden in Richtung II. Real. Die Streikleitung informierte die Passanten über den Stand der Dinge. Mehrere Stops auf der Strecke. An der II. Real angekommen hiess es wir bestreiken die II.Real. Infos wieder an die Kundschaft. Gekündigter Manteltarifvertrag, mehr Lohn- sprich jede Stunde einen Euro mehr fürs Portmonee und nach 24 Jahren Einheit die Angleichung der Tarife von Ost an West.

Schnell kam es zu Staus, denn eigendlich sollten wir nur eine Fahrbahn dichtmachen, tatsächlich war es dann doch die doppelte Fahrbahn. Schnell waren mehrere Autos mit Polizei vor Ort und schirmten die II. Real ab. Währenddessen auch aus dem inneren des Hauses Securitas Leute eingesetzt wurden mit Roben auf denen stand "Unser Real ist geöffnet". Es sah schon beinahe lächerlich aus, die drei "Erwählten" dort stehen zu sehen und aus sicherer Entfernung die Bosse des Hauses.

Plötzlich und unerwartet kam der Abbruch der Demo. Wir waren über das Zeitlimit der angekündigten Demo und mussten alles räumen. Wie verabredet nochmal die Gegenfahrbahn zu nutzen fiel also aus. Die Streikleitung sagte dann nur wir sollen die Kundschaft ansprechen und informieren, aber das Spektakel sei jetzt zu Ende.

Die Reaktion der Streikenden muss ich wohl nicht erläutern. Heftige Diskussionen entstanden, Unverständnis bei den Streikenden. Ein Missverständnis kann ja nicht sein, wenn das Zeitlimit zu kurz angesetzt wurde. Um Ärger zu vermeiden zogen wir alle unsere Streikwesten aus und alle gingen ihrer Wege. Einige Wenige sind dann nochmal zu ver.di Zentrale gefahren um weiteres Vorgehen ab dem 27.12.2013 zu vereinbaren. Wir dürfen gespannt sein was demnächst passieren wird.

Wie es weitergeht nach Weihnachten sprich 27.12.2013 - 03.01.2014 wird am Nachmittag besprochen und die Infos dazu als evt. Streikaufruf kommt wieder als SMS.

18.12.2013

Von arbeitsrechtlichen Dusseln und anderen Streikenden

von Streikende — Letzte Änderung 18.12.2013 19:42

Erika Ritter, Landesfachbereichsleiterin Handel bei ver.di fühlt sich misssverstanden und mag scheinbar keine selbstbestimmten Diskussionen der streikenden Kolleg*innen.

Die Gewerkschaftsfunktionärin muss richtig wütend gewesen sein, als sie ihre Aufforderung zu einer Gegendarstellung formulierte. Wie sonst soll man sich erklären, dass sie allen Ernstes glaubt den Tenor von Berichten über öffentliche Streikkundgebungen von ihrer persönlichen Genehmigung abhängig machen zu können?

Auch Formulierungen unterhalb der Gürtellinie im Stile von "was denkt ihr euch eigentlich, wenn ihr einen solchen großen Haufen dummes Zeug veröffentlicht?" und "(...) arbeitsrechtlichen Dusslichkeiten (...)" sprechen nicht gerade für starke Argumente in der Sache.

Grund der Empörung war eine kritische Stellungnahme von Streikenden zu dem Pilotabschluss in BaWü und insbesondere die begründete Kritik an der neuen tariflichen Niedriglohngruppe für Warenverräumer*innen. Die kontrovesen Positionen können im Streikbericht von Kaufland Oranienburg nachgelesen und kommentiert werden.

Wer hier ein arbeitrechtlicher Dussel ist, mag jede/r selbst anhand der Schilderung eines streikenden Betriebsrates von Kaufland bewerten, der in einen Beitrag auf labournet TV aufzeigt wie die neue Niedriglohngruppe für Warenverräumer*innen in der Praxis angewandt werden wird:

Die Kolleg_innen sind nicht so überzeugt von dem Pilotabschluß in Baden-Württemberg wie die linke Presse oder die Ver.di Sekretär_innen. Ein Mitglied des Betriebsrates vom Kaufland Oranienburg sieht den Abschluß eher als troijanische Pferd: "Es wurde ein zweiter Tarifvertrag für die Warenverräumung eingeführt. Das ist nicht gut, weil man dann die Gefahr hat, dass Mitarbeiter die neu ins Unternehmen kommen über diesen Tarifvertrag eingegliedert werden. Wir befürchten dass gerade in Häusern, die keinen Betriebsrat haben, die Mitarbeiter umgruppiert werden. Das geht ganz schnell, man holt die Leute ins Büro, sagt, 'Mach mal die Tür zu, wir müssen dir was sagen, die Zahlen stehen schlecht, du machst ja mehr oder weniger Warenverräumung (...), bitte unterschreib hier, wir müssen dich umgruppieren.' - Das wird so passieren."

13.12.2013

Berlin streikt weiter - Kaufland in Oranienburg blockiert

von Streikende — Letzte Änderung 13.12.2013 20:40

Bericht vom Streiktag am 12.12.2013, beim dem ein Kaufland-Markt in Oranienburg mit Hilfe vieler Streikaktivist*innen blockiert wurde. Die Basis fordert, den miesen und spalternden Pilotaschluss von BaWü nicht zu übernehmen.

Wieder hatten wir am Vorabend einen Streikaufruf, uns bei ver.di in der Köpeniker Strasse 30 am frühen Morgen des 12.12. 2013 einzufinden. Bitte recht pünktlich, weil wir nicht in Berlin streiken werden, sondern als Unterstützung mit Bussen nach Oranienburg fahren, um einen Kauflandmarkt dicht zumachen.

Uns erwartete ein spannendes Abenteuer, denn unterstützend in andere Städte zu fahren war in der Streikbewegung ver.di Berlin- Brandenburg noch nie vorgekommen, höchstens mal erwähnt oder darüber gesprochen, eine derartige Aktion zu starten. Bislang wurde Verdi bb nur von außen unterstützt, um mehr Sichtfeld für die Medien zu werden, um Masse an Streikenden zu zeigen.

Dazu wurden die 150 zuverlässigsten und streikerfahrensten Einzelhändler aufgerufen. Pünktlich, mit der obligatorischen viertel Stunden, warteten die Streikenden auf die Busse und dann ging es um 8:05 h los. Um 9:05 h waren wir in Oranienburg an unserm Einsatzort angekommen und wurden dort schon von anderen Streikenden Einzelhändlern aus Neuruppin und Dalgo- Lübbenau sowie Oranienburg mit einem Trllerpfeiffenkonzert sehnsüchtig erwartet. Das KanalB Team war mit seinen Kameras auch vor Ort. Sie machten Aufnahmen und Interviews, die auf labournet.tv veröffentlich werden Der rbb kam etwas später. Seine Berichterstattung sieht man am Abend in den Nachrichten.

Es begann dann sofort die Kundgebung und alle beteiligten Streikenden (Kaufland Berlin, Oranienburg, Lübbenau, Neuruppin usw.) wurden aufgerufen, begleitet von einem Pfeifkonzert als obligatorisches „Guten Morgen liebe Kollegen“. Wir wurden informiert wie der gegenwärtige Stand der Verhandlungen zum Tarifvertrag ist. Begleitet von vielen Buhrufen und pfiffen mussten wir zur Kenntnis nehmen wie NRW, Niedersachsen, Sachsenanhalt und andere Gewerkschaftsbereiche sich auf den faulen Kompromiss von Baden- Würtemberg eingelassen haben. Für uns alle unverständlich.

Erika Ritter, Fachbereichsleiterin des FB 12 Einzelhandel, erläuterte uns wie künftig die Verträge aussehen werden für die Mitarbeiter, die ab 2014 sich als Aufpackkraft im Einzelhandel bewerben werden. Es ist erschreckend wie man den Menschen zur Ware Mensch umfunktioniert und die moderne Sklaverei vorantreibt. Um das besser zu verstehen muss wohl jeder erst hinter die Kulissen sehen. Mit Service hat das nichts mehr zu tun. Die zukünftigen Verträge sind so gelagert, das der künftige Mitarbeiter als Aufpackkraft nur die Ware verräumt und sonst nichts anderes tun darf. Das heißt im Klartext, er darf dem Kunden keine Antwort geben, sofern er eine Frage hat. Er darf dem Kunden nicht sagen wo er die Ware findet die er sucht. Er darf keinem anderen Mitarbeiter helfen oder helfend zu Seite stehen. Er hat gefälligst nur die Aufgabe auszuführen, die ihm angewiesen wurde. Tut er es nicht, dann darf ihm jederzeit gekündigt werden, denn schließlich hat er es ja auch so unterschrieben. Rechtsbehelf ist auch ausgeschlossen, heißt, er darf dagegen auch nicht gerichtlich vorgehen.

Widerlich, einfach widerlich. Ich finde dafür keine Worte. E. Ritter versprach aber allen Anwesenden, das sie und ihr Team sich darauf nicht einlassen werden und wie auch in den vorangegangenen Berichten erläutert, hat Berlin noch einige Zusatzkriterien, die es heißt gut umzusetzen und einen guten Tarifvertrag für Berlin- Brandenburg zu erstreiten. Wie werden sehen ob sie Wort hält oder genauso einknickt wie die anderen Gewerkschaftsbereiche Deutschlands. Sie wird sich künftig daran messen lassen müssen was sie für uns erwirkt. Es wird nicht einfach werden, das wissen wir alle.

Die Bongogruppe untermalte das Ganze wieder mit lautem trommeln. Am Rande des Geschehens sahen wir, wie die Polizei Stellung bezog und der Parkplatz durch den ADAC mit Sattelschleppern gesperrt wurde. Der Betreiber des Kauflands geriet in Panik weil er dachte in seinen Heiligen Hallen würde gefilmt und er negativ dargestellt werden. Securitie turnte auf der Fassade über unseren Köpfen und fotographierte das Geschehen. Wir ließen uns aber nicht bei unserem Anspruch Kaufland dicht zu machen abbringen und informierten die Kundschaft und es wurden gute Gespräche mit ihnen geführt.

Gegen 11:30 h wurde noch ein Abschlusswort gesprochen und es wurde verabredet solange mit dem Streiken nicht aufzuhören, bis wir einen guten Tarifvertrag abgeschlossen haben. Sprich, am 17.12.2013 wird in Berlin –Brandenburg verhandelt. Gibt es keine Einigung, streiken wir ab dem 18.12.bis Weihnachten durch.

Nachdem alle Streikenden wieder in ihren Bussen Platz genommen hatten, ging es wieder Heimwärts. Gegen 13 h waren wir wieder in Berlin am ver.di Haus angekommen. Trotz der Negativen Infos auf der Kundgebung, war es eine gelungene Aktion. Weiter so.

05.12.2013

Streik in Berlin - Fauler Kompromiss in BaWü

von Streikende — Letzte Änderung 05.12.2013 20:23

Bericht vom heutigen Streiktag und eine Einschätzung von der Basis zum Pilotabschluss in Baden-Würtemberg.

Gestern kam am späten Abend ein erneuter Streikaufruf für den Einzelhandel und hier der Bericht dazu.

Heute, am 05.12.2013,standen ca 600 -800 Streikende Einzelhändler und Einzelhändlerinnen auf der Spandauer Strasse und warteten auf ihren Demoeinsatz. Bis in die frühen Morgenstunden hatte es Arbeitgebergespräche mit der Ver.di gegeben in Baden Würtemberg. Alle warteten gespannt auf das Abschlussergebnis.Wir mussten aber noch ca eineinhalb Stunden warten. Erst hiess es mal auf die Strasse und den Verkehr etwas stören und mit lauten Rufen und Trillerpfeiffenkonzert Aufmerksamkeit erhaschen. Vorher wurde uns noch gesagt, das wir auf der halben Strecke mit einer Demo der Lehrer und Lehrerinnen treffen und dann gemeinsam zum Kundgebungsort gehen in die Littenstrasse, wo wir die sehnsüchtig erwarteten Informationen zum Tarifabschluss verkündet bekommen sollten. Auch heute war wieder ein Filmteam von KanalB anwesend, die viele Interviews führten und die Demonstranten zu diesen Abschlüssen in Baden Würtemberg befragten.

Durch die Lehrer und Lehrerinnen wurde es ein großer, langer, bunter und lauter Demozug. In der Littenstrasse angekommen begann die Kundgebung. Erst informierten die Lehrer über ihre Missstände an den Schulen und ihren Kampf endlich auch einen akzeptable Tarifabschluss zu bekommen.

Danach sprach ein Betriebsrat von H&M und jemand vom DGB. Endlich wurden wir informiert was in Baden Württmberg als Tarifabschluss künftig für alle Einzelhändler gelten könnte.

Nachträglich sollen alle Einzelhändler (20 000) von Juli 2013 bis März 2014 eine Nachzahlung von 3,0 % erhalten und dann künftig ab April 2,1 % mehr an Lohn. Die Kassiererzuschläge abzuschaffen ist vom Tisch, aber die Spät- und Nachtzuschläge sollen eingekürzt werden. Die Forderung Neueinzustellende um die Hälfte billiger zu entlohnen ist allerdings geblieben. Ein Skandal sich auf so etwas einzulassen.

Aus Sicht der Streikenden ist es ein schlechter Abschluss, weil in Berlin und Brandenburg andere bzw. noch einige zuzsätzliche Kriterien berücksichtigt werden sollten und deshalb wollen wir weiter streiten und streiken, damit alle damit leben können..

In Berlin gib es 150 Filialen die betroffen sind und heißt im Klartext, Ost- an Westentlohnung angleichen, denn wer im Ostteil arbeitet bekommt immer noch weniger Geld als wenn er im Westteil arbeitet. Nach 24 Jahren Deutscher Einheit sollte es doch nun endlich zu schaffen sein, Ost und West zusammengeführt zubekommen. Gleiches gilt auch für den Geschlechterkampf, denn Männer und Frauen sollten für gleiche Arbeit entlohnt werden, sprich generell gleicher Lohn für gleiche Arbeit auch dann wenn es ein Minijobber oder eine Aushilfe oder wie auch immer ist.

Es ist unverständlich wie Ver.di BaWü sich auf solch faule Kompromisse einlassen konnte. Wir hoffen sehr das NRW und Berlin-Brandenburg sich nicht darauf einlassen. Es wäre ein schlechter Abschluss für alle Einzelhändler und Einzelhändlerinnen. Wir haben besseres verdient. Qualität hat ihren Preis, wir Einzelhändler auch. Ein Fairer Tarifabschluss wäre wünschenswert.