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Neues von Raumschiff PSE Enterprise: Stimmung an Bord nach wie vor schlecht

by Galadriel posted on 23.10.2006 02:18 last modified 28.08.2008 06:47 —

Am 18.10.06 luden PSE-Leitung und Geschäftsgebiets(GG)-Leiter die Enterprise-MitarbeiterInnen(MA) der PSE in Österreich erneut ein, um sie von einer Ausgliederung in die geplante SEN PSE (Siemens Enterprise Networks PSE) zum 1.4.2007 zu überzeugen. Bei SEN PSE soll laut einer angeblich gemeinsamen Entscheidung der Siemens-Konzernzentrale und der PSE die Enterprise-Entwicklung von SEN konzentriert werden. Wir bringen im folgenden Auszüge aus dem etwa 2-stündigen Frage/Antwort-Spiel zwischen Leitung und MitarbeiterInnen.

Die PSE-LEITUNG erläuterte zu Beginn, dass es unheimlich viele Gerüchte gebe. Man wolle daher klar kommunizieren, worum es geht. Ein vernünftiger Partner für das Enterprise Carve-out (Ausgliederung) der PSE werde intensivst gesucht. Damit die Verhandlungen nicht gefährdet werden, sei es aus Sicht der Siemens-Konzernzentrale nicht möglich, ein SLA (Service Level Agreement = Zuliefervertrag) mit Siemens Communications Networks (SEN) zu machen: Die Verhandlungen würden sonst gestört werden. Daher hätte die PSE-LEITUNG hier leider entscheiden müssen, Enterprise-Entwickler der PSE in die neue Firma SEN PSE hineinzugeben.

*Macht es sich die PSE mit der Entscheidung, 200 Enterprise-Entwickler auszugliedern, nicht sehr leicht, indem sie das Beschäftigungsrisiko statt auf 7000 PSE-MA jetzt nur auf 200 ausgegliederte PSE-MA verteilt?*

Auf diese MA-Frage antwortete die PSE-LEITUNG:

Ein SLA könne gecancelt werden. Die PSE-LEITUNG sei heute nicht sicher, ob die Enterprise-Entwickler wieder in anderen Bereichen der PSE beschäftigt werden könnten. Über die Sicherheiten für die ausgegliederten MA solle noch mit dem BR diskutiert werden.

MA: Durch solche Sicherheiten hat die PSE die MA ja wieder am Hals!

*Warum kann denn die PSE gerade jetzt, wo sie so groß ist, auf einmal keinen Lastausgleich mehr machen?* (Applaus der KollegInnen)

Auf diese MA-Frage antwortete die PSE-LEITUNG:

Sie wolle die IT Aktivitäten bei SIS (Siemens IT Solutions and Services) bündeln.

MA-Nachfrage:

Warum kann ich denn nicht bei SIS gebündelt werden?

PSE-LEITUNG:

Der MA müsse auch die Situation der PSE-LEITUNG verstehen.

Mir ist wichtig in einer guten Mitarbeiterkultur zu leben. Heben nicht auch Sie immer wieder die Bedeutung der MA heraus? (Applaus der KollegInnen)

PSE-LEITUNG:

Nicht sie habe die Gerüchte gestreut, den Enterprise Carve-out der PSE entschieden zu haben. Die offene Kommunikation (der PSE-LEITUNG) werde immer gegen sie verwendet. Daher sage die PSE-LEITUNG erst etwas, wenn das Konzept stehe.

*Gibt es eine Garantie, dass die Rahmenbedingungen (gleicher Kollektivvertrag etc.) auch bei der Übernahme durch einen Partner erhalten bleiben?*

PSE-LEITUNG:

Es sei ein Konzept über Sicherheiten in Ausarbeitung und Verhandlung mit dem BR. Das sei für die MA wichtig. Aber darüber könne hier noch nicht geredet werden. Was nach der Übernahme durch einen Partner passiert, liege nicht mehr in den Händen der PSE. Ein negatives Beispiel sei BenQ. So etwas wolle weder der Konzern noch die PSE-LEITUNG. Der Zentralvorstand sei alarmiert. Das könne sich die Firma kein zweites Mal leisten. Die PSE-LEITUNG habe bei dem Enterprise Carve-out der PSE keine andere Entscheidungsmöglichkeit gehabt.

Warum wurden die Mitarbeiter nicht gefragt, ob sie mitgehen wollen oder nicht?

GG-LEITER:

Die MA könnten nicht erwarten, dass alles bis zur Pension so bleibt wie es jetzt ist.

Warum kann es denn keine anonyme Befragung, wie die MA heute zur Ausgliederung stehen, geben?

GG-LEITER:

Er wisse, dass die Stimmung schlecht sei. Er schreibe sich keine Namen auf sondern habe eine offene Kommunikation. Die Stimmung sei schlechter als erhofft. Um das zu erkennen, brauche er keine Umfrage. Es gebe ja auch die Segmentleiter. „Stell Dir vor, es findet etwas statt und keiner geht hin“ sei für ihn der worst case.

(1) Kommentare

Anonymer Benutzer 23.08.2008 14:42

dieser Beitrag ist schon deswegen sehr informativ, weil bei Veranstaltungen des "Rest-ECT" gerne behauptet wird, die Stimmung in der Rampengasse sei so positiv, optimistisch.