Sie sind hier: Startseite Projekte NetLeiwand Aktuelles und Chronik Siemens Intranet Kommunikation in Österreich: Kunden und MitarbeiterInnen verunsichert?

Siemens Intranet Kommunikation in Österreich: Kunden und MitarbeiterInnen verunsichert?

by Galadriel posted on 07.11.2006 07:12 last modified 28.08.2008 06:47 —

Um auch den Kunden von Siemens Österreich die Möglichkeit zu geben, sich einen kleinen Eindruck davon zu verschaffen, wie offen und verantwortungsvoll die MitarbeiterInnen und die Leitung im Intranet zum Thema "Ausgliederung von Siemens Enterprise" untereinander kommunizieren, veröffentlichen wir im folgenden die jüngst dort stattgefundene Diskussion.

Am 30.10.2006 veröffentlichte Siemens Österreich im Intranet unter der Überschrift "Ausgliederung von Siemens Enterprise" folgenden Artikel:

Auswirkungen auf Österreich

*Bekanntlich hat der ZV beschlossen, COM E unter dem Titel "Siemens Enterprise" weltweit auszugliedern und für diese Gesellschaft einen attraktiven Partner zu finden. Damit soll ein neuer wettbewerbsstarker Konzern entstehen, der auch entsprechendes Potenzial für Forschung & Entwicklung benötigt. Schon heute entwickeln circa 200 PSE-MitarbeiterInnen in Österreich für das COM E Stammhaus, nun sollen diese MitarbeiterInnen dies auch im neu entstehenden Konzern tun. Die Qualität und Kompetenz der PSE-MitarbeiterInnen wird jedenfalls mit dazu beitragen, dass "Siemens Enterpise" eine Erfolgsgeschichte wird. Deren Arbeitsplätze sind in diesem neuen Unternehmensverband gesichert, alle Rechte - Kollektivvertrag, Betriebsvereinbarungen, Einzelrechte - bleiben voll gewahrt.*

Verunsicherung durch den PSE-Betriebsrat

*Unverständlicherweise wird aber von Seiten des PSE-Betriebsrates sowohl den PSE-MitarbeiterInnen als auch der Öffentlichkeit gegenüber ein völlig anderer Eindruck vermittelt: Dass nämlich die betroffenen rund 200 Arbeitsplätze gefährdet seien und dass deshalb sogar an Kampfmaßnahmen bis hin zu einem Streik gedacht wird. Diese Verunsicherung nach innen und außen schadet dem Unternehmen, führt zu Irritationen bei den Kunden und schwächt die Stellung der SAGÖ - inklusive PSE und SBS - im Gesamtkonzern.*

*Wie bekannt ist, wird im Zuge der Aufstellung des neuen Bereiches Siemens IT Solutions und Services (SIS) überlegt, diesen über München und Wien zu steuern. Diese Steuerungsfunktion - die sich nicht zuletzt aufgrund der Kompetenz der gesamten PSE in Österreich aufdrängt - muss allerdings konzernintern auch plausibel erklärt werden können. Die letzten Wochen haben hier keinen positiven Beitrag geleistet. Hier trägt der PSE-Betriebsrat hohe Verantwortung, es seht sehr viel am Spiel.*

Folgende namentlich gekennzeichnete Kommentare von Siemens Österreich MitarbeiterInnen wurden an diesen Artikel angehängt:

Persönliche Kommunikation gewünscht

*Ist es nicht sinnvoll, wenn die Leitung im Rahmen einer Versammlung persönlich mit den Mitarbeitern spricht? Dann können Informationen und Meinungen direkt ausgetauscht werden.* (31.10.2006)

Verunsicherung durch Nicht-Information der PSE-Leitung

*Es ist eine Beleidigung für alle PSE-MitarbeiterInnen, von denen die meisten AkademikerInnen sind, wenn man Ihnen nicht zutraut, wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen, und ihnen vorwirft, sich vom "bösen" Betriebsrat "aufhetzen" zu lassen! Ausschließlich die PSE-Leitung hat durch konsequente Nicht-Information zur Verunsicherung der PSE-MitarbeiterInnen beigetragen. Erfreulicherweise gibt es im PSE-Betriebsrat intelligente, verantwortungsbewusste KollegInnen, die sich für die von der Ausgliederung betroffenen PSE-KollegInnen um die Klärung vieler noch immer offener Fragen und um die Absicherung von deren beruflicher Zukunft bemühen. Auch die Bekanntgabe der SIS-Gründung durch die PSE-Leitung ohne vorherige Information des Betriebsrates hat weiter Öl ins Feuer gegossen. Es wäre längst an der Zeit, dass PSE-Leitung und PSE-Betriebsrat durch gemeinsame Aussendungen bzw. gemeinsame Info-Veranstaltungen über die geplanten Veränderungen in der PSE zur Entspannung der Lage beitragen!* (31.10.2006)

hm...

aber alles vorher schlecht machen ist auch nicht das wahre... (31.10.2006)

Kundenverunsicherung NICHT durch den Betriebsrat !

*Ich möchte mich auch vehement gegen den Versuch verwahren, die Kundenverunsicherung dem Betriebsrat und der Belegschaft in die Schuhe zu schieben. Die Unruhe im Betrieb und auf Kundenseite wird ausschließlich durch die von der Firmenleitung gewählte Art des Vorgehens verursacht. Die ersten Stellungsnahmen in Zeitungen, das Verlautbaren, daß Com ein Verlustgeschäft ist usw. würden nie und nimmer von Siemensianern (der Belegschaft) in dieser Weise getätigt werden !* (2.11.2006)

Zweifelhafte Informationspolitik

Zum vorherigen Kommentar: *"... würden nie und nimmer von Siemensianern (der Belegschaft) in dieser Weise getätigt werden!" Das sehe ich auch so: Die den Kunden gegenüber gezeigte Loyalität zur Firma (in unserem Fall: zur PSE) ergibt sich schon aus reinem Eigeninteresse. Außerdem hat bisher immer das Gefühl geherrscht: Gemeinsam sind wir stark - gemeinsam, mit allen PSE-Mitarbeitern, auch mit unserer Leitung. In diesem Zusammenhang fällt mir wieder der "Report München" (ARD, 10.10., 21:45) ein: "Die Siemens-Familie gibt es nicht mehr" - bisher haben wir gehofft, daß es wenigstens die PSE-Familie noch gibt ...* (2.11.2006)

(0) Kommentare