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COM-Pläne - Siemens Österreich weit mehr betroffen, als bisher bekannt

by dave posted on 29.06.2006 02:00 last modified 28.08.2008 06:47 —

Die Siemens-Pläne, das Milliardengeschäft mit Telekominfrastruktur ("Com") in ein Joint-venture mit Nokia einzubringen, betreffen Siemens Österreich weit mehr, als bisher bekannt.

Massiv betroffen sind nämlich nicht nur die rund 500 direkt in Fest- und Mobilfunknetzen Beschäftigten, sondern vor allem das hauseigene Softwarehaus PSE und das Ostgeschäft …“ schreibt die österreichische Zeitung „Der Standard“ in ihrer gestrigen Ausgabe: derstandard.at

Wie berichtet vermisst der PSE-Betriebsrat bisher immer noch die von der Geschäftsleitung der Siemens AG Österreich und der PSE angekündigte „ausführliche und offene“ Direkt-Information über die angeblich „deutlichen Auswirkungen“ auf die Beschäftigten. Das führt insbesondere in der Mobilfunk-Sparte der PSE zu erheblicher Verunsicherung: Die KollegInnen erwarten, dass sich Nokia durch den NoSiNet-Deal einen lästigen Konkurrenten vom Hals schafft und sie bei der geplanten Straffung des Produkt-Portfolios auf der Strecke bleiben.

Aber auch die Reduzierungen der COM-Aufträge im Festnetz-Bereich sorgen bei den betroffenen PSE-KollegInnen für erhebliche Aufregung: Mit mehr oder weniger sanftem Druck versuchen die Vorgesetzten, den MitarbeiterInnen Job-Angebote im Ausland (Deutschland) schmackhaft zu machen. Seit Jahren „vergreist“ jedoch die PSE, d.h. es wurden seit dem Platzen der IT-Blase so gut wie keine jungen KollegInnen, die u.U. eher bereit wären, länger in’s Ausland zu gehen, mehr in der PSE angestellt. Die Folge ist, dass viele frisch gebackene Familienväter und –Mütter in der PSE die Job-Angebote ihrer Vorgesetzten als Zumutung und eine Ablehnung daher als Rechtfertigung für den anschließenden Rausschmiss empfinden.

KollegInnen, lasst Euch nicht einschüchtern: Im neuen Kollektivvertrag der GPA und im österreichischen Arbeitsverfassungsgesetz (u.a.) gibt es Regelungen, die eine Ablehnung unzumutbar langer Dienstreisen ohne Nachteile ermöglichen. Bitte wendet Euch bei etwaigem Mobbing diesbezüglich an den PSE-Betriebsrat Eures Vertrauens oder an das NCI-Net-Österreich: netleiwand@nci-net.de.

Unsere deutschen Kollegen haben für uns diese E-Mail Adresse eingerichtet. Damit sie auch verstehen, warum wir diesen Namen gewählt haben, hier eine kurze Erklärung. "netleiwand" ist ein Wortspiel und heißt Wienerisch soviel wie "Nicht ok!" Gleichzeitig steckt darin das Wort "Net", was verdeutlich, dass auch wir in Österreich auf die Vernetzung der Mitarbeiter setzen.

Ansonsten sind wir der Meinung, dass jede(r) sich jetzt ernsthaft überlegen sollte, Rechtschutz (Wartezeit!) zu erwerben. Auch hiermit können sich die österreichischen Kollegen an NCI-Net-Österreich: netleiwand@nci-net.de wenden.

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