Sie sind hier: Startseite Projekte NetLeiwand Aktuelles und Chronik "Hände weg von Siemens PSE!"

"Hände weg von Siemens PSE!"

by Galadriel posted on 21.06.2009 13:50 last modified 21.06.2009 18:06

Seit 2003 wurden in der österreichischen Software-Entwicklung von Siemens PSE bereits 1.300 Stamm- und 300 Leih- Arbeitsplätze vernichtet. Wir berichteten, dass die bis zuletzt erfolgreiche PSE in SIS und CT kaputt geschlagen wurde und von den 1.800 SIS (SDE) KollegInnen bis Ende September 2009 nur mehr 900 übrig bleiben sollen. 632 von ihnen sind dabei von Kündigung bedroht. Nach gescheiterten Verhandlungen des Betriebsrats und der Sozialpartner zum Erhalt der Arbeitsplätze wollen die KollegInnen nun am 23.06.2009 vor dem Parlament demonstrieren, um die Politik wachzurütteln.

Betriebliche Verhandlungsrunde am 10.06.2009 ergebnislos

Die Firmenleitung präsentierte laut Betriebsrat einen Sozialplanentwurf, der auf dem letzten Sozialplan der PSE allerdings mit wesentlichen Verschlechterungen basiere. Er enthalte u.a. ...

  • keine Freiwilligkeit mehr,
  • kein "Rentenmodell" (einvernehmliche Lösung mit Monatszahlungen bis zur Pension),
  • keine doppelte Abfertigung bei Teilnahme an einer Arbeitsstiftung und ...
  • schaffe eine sogenannte "Transfergesellschaft", bei der die freiwillige Abfertigung der Betroffenen lediglich in Gehalt "umgewidmet" wird (ähnlich wie bei Post, Telekom oder im deutschen Stammhaus).

Der Betriebsrat wolle die Arbeitsplätze erhalten und habe daher den Sozialplanentwurf abgelehnt.

Sozialpartner-Verhandlungsrunde am 16.06.2009 ergebnislos

In der Schlichtungskommission der Sozialpartner legte die Firmenleitung laut Betriebsrat dieselben, bereits bekannten Unterlagen vor, nach denen der Betriebsrat schon bisher einen "Restrukturierungsbedarf von 632 MitarbeiterInnen" nicht nachvollziehen habe können. Ebenso wenig habe der Betriebsrat darin eine fundierte wirtschaftliche Planung für die erfolgreiche Fortführung der restlichen SIS SDE erkennen können. Die nächste Stufe im Einspruchsverfahren gegen die betriebliche Wirtschaftsführung sei nun die staatliche Wirtschaftskommission.

Demonstrieren! Solidarisieren! Mitmarschieren!

Immer mehr KollegInnen erkennen in der Firmenstrategie der Sozialpläne einen "Tod auf Raten" und meinen "Jetzt reichts! Hände weg von Siemens PSE!". NetLeiwand ist ebenfalls dieser Meinung und unterstützt daher die kämpfenden KollegInnen von SIS&CT (Ex-PSE):

Wir wollen keine Sozialpläne mehr sondern Arbeit und Einkommen!

Solidarisiert Euch, wenn es Euch in anderen Betrieben genauso geht!

Bringt Eure Familien, Freundinnen und Freunde mit!

Demonstrieren wir gemeinsam am 23. Juni 2009 zum Parlament!

Treffpunkt: 14:00 Uhr neben der Staatsoper

(6) Kommentare

Anonymer Benutzer 21.06.2009 19:31
Hat schon jemand die KollegInnen in anderen "Betrieben" (VAI, SIMEA, SIS PRO, CT, ...) gebeten, zu Demonstrieren! Solidarisieren! Mitmarschieren!?
Von diesen wird wohl kaum jemand hier reinschauen.
Anonymer Benutzer 22.06.2009 06:38
ja, hat schon! Die VAI-KollegInnen sind informiert und die Siemens-KollegInnen von SIMEA, SIS, PRO und CT sind über BR-mails und Aushänge informiert und aufgerufen, sich zu solidarisieren und mitzumarschieren. Über ihnen allen hängt ebenfalls das Damokles-Schwert des von Sozialplänen, die Kündigungen vorsehen.
Anonymer Benutzer 26.06.2009 19:41
Die (noch) rund 1700 MitarbeiterInnen der SIS SDE in Österreich wurden gestern zu einer "Informationsveranstaltung" am 29.6. eingeladen.

Wie bereits bei der ersten Veranstaltung am 31.3. wird das Management wieder versuchen, die MitarbeiterInnen einer Gehirnwäsche zu unterziehen und von der eigenen Unfähigkeit abzulenken. Der Betriebsrat wird sich wahrscheinlich auch dezent zurückhalten.

Obwohl die Protestaktionen in den letzten Monaten bereits erste Spuren bei Ederer, Felbauer & Co hinterlassen haben, hängt das Damoklesschwert immer noch unverändert über den Köpfen von 632 KollegInnen, die Siemens aus Profitgier kündigen möchte.

ES IST HÖCHSTE ZEIT, DASS DER DRUCK AUF DAS MANAGEMENT WEITER ERHÖHT WIRD!!!!

Dafür wäre diese Veranstaltung bestens geeignet, die nötigen Utensilien (Pfeiferl, Leiberl, Transparente usw.) sind ja vorhanden.
Wahrscheinlich wird auch dieses Mal nichts passieren und die TeilnehmerInnen werden wieder fleißig applaudieren und faulen Kompromissen zustimmen.
izquierdista 27.06.2009 14:34
Wir beschweren uns ja immer, dass das Management uns nicht informiert. Gehen wir hin, stellen wir kritische Fragen - die schulden uns seit sehr langem Antworten!!

Sollte die Firmenleitung diese Veranstaltung dafür verwenden wollen, die KollegInnen gegeneinander oder gegen den Betriebsrat aufzubringen, dann müssen wir ein klares und unmissverständliches Zeichen setzen, dass wir das nicht zulassen. Bei einer solchen Provokation wäre ich für gemeinsames aufstehen und gehen.

Am Montag zu Mittag ist die nächste Verhandlungsrunde BR - Firmenleitung. Vielleicht bewegt sich was nach unseren Demo.
Anonymer Benutzer 28.06.2009 10:21
Auf was sollen wir denn warten?

Es ist nicht 1 vor 12 wie auf der Demo vor dem Parlament gesagt wurde. Es ist bereits 5 nach 12. Die PSE ist Geschichte, die Nachfolgeeinheiten werden weiter "angepasst", die SDE wird massiv runtergefahren und der ex-PSE-Betriebsrat wird nicht mehr lange existieren.

Es stimmt, dass uns das Management in der Regel nicht bzw. zu spät informiert. Warum sollte das dieses Mal ausnahmsweise anders ablaufen?
Es ist auch ziemlich egal, ob die Firma die ganze Wahrheit, die halbe Wahrheit oder Unwahrheiten erzählt. Das Ziel der Firma ist klar: Sie möchte 632 MitarbeiterInnen abbauen. Der 29.6. ist wahrscheinlich eine der letzten Möglichkeiten, Widerstand zu leisten.

"Hände weg von Siemens SDE!"