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"Wir werden geführt von Wahnsinnigen!"

by Galadriel posted on 24.02.2010 23:04 last modified 24.02.2010 23:04

Diese Kritik musste sich das Siemens-Management vom Grazer SIS&CT Betriebsratsvorsitzenden Harald Antal gefallen lassen. 1600 der 2400 KollegInnen von Siemens IT Solutions and Services (SIS) in Österreich ermächtigten ihre Betriebsratskörperschaften fast einstimmig zu Kampfmaßnahmen für den Fall, dass die zum 1.7.2010 geplante Siemens-Ausgliederung nicht in ihrem Sinne verläuft.

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SIS-KollegInnen im Wiener Austria Center votieren für notwendige Kampfmaßnahmen

Zu der heutigen Betriebsversammlung im Wiener Austria Center hatten drei von zehn SIS-Betriebsratskörperschaften eingeladen, die 80% der österreichischen SIS-KollegInnen vertreten.

In der heftigen Diskussion über die geplante Ausgliederung meinte ein Kollege, er brauche die Ausgliederung "so wenig wie einen Kropf am Hals". Die Belegschaften würden dadurch immer mehr aufgespalten. Außerdem warte er nach dem Marsch für die Zukunft der Siemens PSE und der Menschenkette um das österreichische Parlament noch immer auf den vom Betriebsrat mehrfach angekündigten "Aufstand".

Der Wiener SIS&CT Betriebsratsvorsitzende Ataollah Samadani gab demgegenüber zu bedenken, dass die Siemens AG Österreich im letzten Jahr drei MitarbeiterInnen pro Arbeitstag arbeitslos gemacht habe. Sein Grazer Betriebsratskollege Harald Antal pflichtete ihm bei: Die deutsche Siemens-Zentrale am Wittelsbacher Platz wolle die SIS nicht mehr. Die Folien-Überschriften der Siemens-Manager zeigten "wie wir geführt werden - von Wahnsinnigen!". Daher gebe es nur eine Zukunft: "Weg von Siemens!".

Letztendlich beauftragte die Versammlung das Verhandlungsteam der Betriebsräte fast einmütig, bei den Verhandlungen mit der Unternehmensleitung ...

  • arbeitsplatzsichernde Geschäftsmodelle vor der Ausgliederung zu verlangen,
  • keine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen zuzulassen,
  • Zwangsausgliederungen von Nicht-SIS-KollegInnen zu unterbinden,
  • keine Teilung der SIS in mehrere Gesellschaften zu erlauben und
  • Kampfmaßnahmen einzuleiten, wenn obige Forderungen nicht erfüllt werden.

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