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Gedenkveranstaltung zum Reaktorunglück in Tschernobyl

erstellt von Sozialforum Nürnberg zuletzt verändert: 21.04.2015 14:08
Unser Protest gegen Atomkraft geht weiter: Was lernen wir aus der Katastrophe von Tschernobyl? Atomkraftwerke abschalten ... unverzüglich ... unumkehrbar – Gedenkveranstaltung in Fürth zum Reaktorunglück in Tschernobyl 26.04.86
Wann 25.04.2015
von 20:00 bis 22:00
Wo Grüner Markt, Fürth
Name Fürther Bündnis „Atomausstieg JETZT“
Termin übernehmen vCal
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Bündnis „Atomausstieg JETZT“

Unser Protest gegen Atomkraft geht weiter: Was lernen wir aus der Katastrophe von Tschernobyl? Atomkraftwerke abschalten ... unverzüglich ... unumkehrbar

Gedenkveranstaltung zum Reaktorunglück in Tschernobyl 26.04.86

Kundgebung am Grünen Markt, Fürth: Samstag, 25.04.2015, 20:00 Uhr, ab 21:00 Uhr Kerzenaktion (europaweit).

Auf unserer Kundgebung werden zwei Liquidatoren sprechen. Erweisen Sie ihnen durch Ihre Teilnahme den gebührenden Respekt! Setzen wir ein Zeichen für einen schnellstmöglichen endgültigen Ausstieg!

RednerInnen: Michail Breskij, Walentin Jarmola (Liquidatoren aus Belarus), OB Dr. Thomas Jung, Jörg Sichelstiel, ev. Dekan, Fürth, Reiner Gehring, IG-Metall Fürth.

Künstlerischer Beitrag: Brigitte Döring, Schauspielerin.

Am 26.04.1986 kam es in Tschernobyl zum ersten GAU in einem Atomreaktor. Damit war die Katastrophe erstmals eingetreten, die sich nach der Behauptung der Betreiber und der Politiker niemals ereignen würde und als Restrisiko abgetan wurde. Die Anti-AKW- Bewegung hatte davor schon immer gewarnt und wurde dafür belächelt. Als der GAU dann eintrat, reagierten Politik und Behörden mit Beschwichtigungen und versuchten, das wahre Ausmaß der Katastrophe zu verheimlichen. Dies gipfelte in der Meldung: „Die Radioaktivität der Luft darf nicht bekannt gegeben werden.“ Selbst hier in 1500 km Entfernung waren die Auswirkungen des radioaktiven Fallouts deutlich: Salat wurde untergepflügt, Milch war radioaktiv belastet, Kinder konnten nicht mehr im Freien spielen. Noch heute sind z.B. Pilze stark radioaktiv belastet.

In Tschernobyl, 1500 km entfernt, setzten Liquidatoren ihr Leben ein, um der Welt noch Schlimmeres zu ersparen. Noch für Jahrhunderte wird es die Todeszone mit der Geisterstadt Pripjat geben. Die Krebsrate in der Ukraine und Weißrussland ist immer noch stark erhöht. Die Behauptung von der sicheren Atomkraft war als Phrase entlarvt.

In der Folge erzwang die Anti-Atombewegung, getragen von der breiten Zustimmung der Bevölkerung, den Ausstiegsbeschluss der rot-grünen Regierung. Allerdings knickte man vor den Konzernen ein. Dieser Beschluss war nicht unumkehrbar und durch die vereinbarten langen Restlaufzeiten inkonsequent. Vergebens hatte die Anti-AKW-Bewegung davor gewarnt. Zu Recht wie sich zeigte! Die Regierung von Kanzlerin Merkel setzte dann den Ausstieg aus dem Ausstieg durch. Kurz danach ereignete sich die Katastrophe von Fukushima!

Die Laufzeitverlängerung wurde aufgehoben. Aber Vorsicht! Noch laufen 9 AKWs in Deutschland! Für die Stromkonzerne geht es um viel Geld! Bis die letzten AKWs 2021/22 stillgelegt sind, kann noch viel passieren. Bis dahin wird neu gewählt. Gerade aus den Vorgängen nach Tschernobyl mussten wir erfahren, dass wir uns nicht auf die Politik verlassen können!

Schon jetzt kommen sehr widersprüchliche Signale! Frau Merkel mahnt in Japan den Atomausstieg an, und gleichzeitig unterstützt die Bundesregierung mit ihrem Votum in Brüssel den Bau eines der größten AKWs weltweit, das AKW in Hinkley Point. Wer ernsthaft den Ausstieg aus der Atomtechnologie will, kann so nicht agieren!

Mit 21,6 Milliarden Euro allein durch staatliche Bürgschaften soll die Finanzierung für das AKW Hinkley-Point in England abgesichert werden. Den Betreibern wird eine Vergütung von 11 Cent pro Kilowattstunde garantiert. Zum Vergleich: Solarstrom aus einer großen Photovoltaikanlage wird in der Bundesrepublik mit etwa 8,9 Cent pro Kilowattstunde vergütet. Energiepolitik, die auf Erneuerbare setzt, sieht anders aus!

Darum müssen wir weiter deutliche Zeichen dafür setzen, dass wir einen erneuten Ausstieg aus dem Ausstieg nicht zulassen werden! Deshalb erinnern wir auch 29 Jahre nach der Katastrophe mit einer Kundgebung und einer Kerzenaktion an dieses schreckliche Ereignis!

Zwei der Liquidatoren, die damals unter Einsatz ihres Lebens die Katastrophe eindämmen mussten, sind am 25.04. hier in Fürth und werden auf einer Kundgebung zu uns sprechen. Gerade von ihrem Schicksal geht eine deutliche Warnung aus! Was jetzt schon zweimal passiert ist, kann wieder passieren – heute, morgen hier oder sonst wo auf der Welt!

Darauf kann es nur eine Antwort geben: Sofortiger Ausstieg jetzt!

Angesichts der Tatsache, dass es noch keinerlei Lösung gibt für eine sichere Endlagerung des auf zigtausende von Jahren hochgefährlichen Atommülls, ist es völlig unverantwortlich, immer noch mehr davon zu produzieren! Von den 400.000 bis 600.000 eingesetzten Liquidatoren gelten 92,7% nach ukrainischen Angaben als krank! 150.000 von ihnen sind laut IPPNW bereits gestorben! Die Schutzhülle aus Beton über dem Reaktor, der sog. Sarkophag, ist bereits völlig marode und muss mit einer Hülle aus Edelstahl überbaut werden, Kosten 1,3 Mrd. €!

Weitere Infos findet ihr auf unserer Homepage www.fbaj.de

V.i.S.d.P. Fürther Bündnis „Atomausstieg JETZT“, Gisela Hirth, c/o Eine-Welt-Laden, Königstr. 72, 90762 Fürth. Bündnispartner: Mütter gegen Atomkraft, Attac, Eine-Welt-Laden, Sozialforum Fürth, Bund Naturschutz, IG Metall, IPPNW, SPD, Bündnis90/Die Grünen, DIE LINKE, ver.di, Multikultureller Frauentreff, UFF.

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