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Leistungsabgabe trotz Kurzarbeit bei DB Schenker-Rail

erstellt von Standpunkt-Redaktion — zuletzt verändert: 16.11.2009 20:41
Ein Thema das ca. 13'000 Eisenbahner im Güterverkehr interessiert, die zur Zeit von Kurzarbeit und Leistungsmangel bei der Deutschen Bahn AG betroffen sind. Eine Anfrage von Gewerkschafter an die Manager der DB Schenker-Rail AG ergab, dass es durchaus zu Leistungsabgaben an Dritte trotz Kurzarbeit kommt. Wie Vertreter der DB behaupten, finden diese Leistungsabgaben nur an „Tochterunternehmen“ von DB Schenker-Rail statt.

In Betriebsvereinbarungen zum Thema „Kurzarbeit“ wurde vereinbart, dass das Unternehmen bei Fremdvergaben von Leistungen monatlich im Einzelnen an Hand von Unterlagen über die Art der Leistung, über das Auftragsvolumen der Auftragsnehmer und über die Planung zur Rückgewinnung der vergebenen Leistungen berichten. So bemerken Gewerkschafter in ihrem Flugblatt: „Passiert ist dazu nichts, Papier ist geduldig – wir nicht mehr!“

Regionale Arbeitgebervertreter bei DB Schenker-Rail behaupten dazu, nur bei Leistungsspitzen und bei Mangel an Triebfahrzeugen (Tfz) werden Fremdfirmen wie die MEG (Mitteldeutsche Eisenbahn GmbH) oder RHG Logistics GmbH (RAG Bahn und Hafen GmbH) als Unternehmen des DB-Konzern beauftragt. Ein Tfz-Mangel entsteht jedoch ebenfalls aus überzogener Kurzarbeit in den Werkstätten. Defekte Loks stehen vor den Werken und können wegen Kurzarbeit nicht repariert werden. Daraus resultiert genau der Tfz-Mangel, mit dem DB Schenker-Rail die Leistungsvergabe begründet. Jedoch berichtete auch ein Lokführer eines anderen rein privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen, dass auch dort Leistungen der DB gefahren wird. Im direkten Auftrag von DB Schenker-Rail.

Das die Töchter der DB AG dann Ihre Triebfahrzeuge auch mit ihren Personal besetzten, verwundert bei DB Schenker-Rail keinen Manager mehr. Unterdessen schieben allein bei DB Schenker-Rail in Halle/Saale über 200 Lokführer Kurzarbeit. So steht z.B. am 10.10.2009 im Übergabebuch des Triebfahrzeuges 140 537 von DB Schenker-Rail der Name eines Lokführer der MEG. Daraufhin angesprochen, reagierten die DB Manager mit dem Vorwurf an die Mitarbeiter, den Einsatz eines konzernfremden Lokführers nicht umgehend gemeldet zu haben. So sind scheinbar weder die Manager der DB, noch die Interessenvertreter in Betriebsrat und Gewerkschaft Herr des Geschehens, bzw. es wird nur noch ein Chaos auf Kosten der Allgemeinheit verwaltet.

Resultierend kann festgestellt werden, dass bei der Deutschen Bahn AG bewusst gegen Auflagen für Kurzarbeit verstoßen wird, Lokführer und Werkstattpersonal bewusst Lohnkürzungen hinzunehmen haben und Betriebsräte sowie Gewerkschaften über die Machenschaften der DB AG informiert sind. So sollten nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Öffentlichkeit sich immer wieder über den Stand der laufenden Kurzarbeit bei der DB Schenker-Rail AG informieren. Offensichtliche Verstöße sollten zukünftig besser nicht dem Unternehmen, sondern dem Arbeitsamt gemeldet werden, damit kein DB-Manager eine unberechtigte Kurzarbeit gegenüber den betroffenen Mitarbeitern und den Behörden verbergen kann.

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