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Kritische Begleiterscheinungen bei der Bahn

erstellt von Standpunkt-Redaktion — zuletzt verändert: 30.10.2009 12:15
Die Bundesregierung strebt unter der neuen Regierungsmehrheit noch zielstrebiger auf die Privatisierung der Deutschen Bahn AG hin. Der Börsengang der Deutschen Bahn AG soll auf einem zukünftig hohen Niveau der Aktienmärkte umgesetzt werden. Dieses Ziel wurde bereits wenige Tage nach der Bundestagswahl von den Vertretern der neuen Bundesregierung öffentlich bestätigt.

Gegen dieses Ziel auf Kosten der Eisenbahner und der Bahnnutzer, welchem schon die alte Bundesregierung verfallen war, hatte sich einst der GDL-Bundesvorsitzende ausgesprochen. Nun, wo der Gang zur Börse durch die CDU/CSU/FDP Regierung noch intensiver als zuvor verschärft wird, spricht der Bundesvorsitzende der GDL nur noch von einer “kritischen Begleitung“. So wie es zuvor unter der Regierungsbeteiligung der SPD die Tarifgemeinschaft aus Transnet und GDBA tat.

So ist nun nicht zu übersehen, dass GDL-Chef und CDU Mitglied Claus Weselsky sein öffentliches Bekenntnis und den Willen der Gewerkschaftsmitglieder gegen die Privatisierung der Bahn, scheinbar aus parteipolitischen Gründen zurück stellt. Wohl auch mit dem Willen seines 1.Stellvertreters Norbert Quitter, der sich durch seine Mitgliedschaft in der FDP ebenso die Privatisierung der Bahn unterstützt, wie auch der 2. Stellvertreter Sven Grünwoldt, welcher als Mitglied in der ehem. Hamburger Schill-Partei den konservativen Geist in der GDL-Führungsriege darstellt.

Den Vorsitzenden der Bahngewerkschaften dürfte aufgefallen sein, dass sich die Mehrheit der Gewerkschafter bei der Bahn in verschiedenen Beschlüssen ihrer Ortsgruppen und -verwaltungen gegen jede Art der Privatisierung der Deutschen Bahn ausgesprochen haben. Daher verwundert es immer mehr Mitglieder in den Gewerkschaften, dass sich eine solche regierungsfreundliche Haltung in den Apparaten der Gewerkschaften breit macht. Eine kritische Begleitung der Gewerkschaftsmitglieder gegenüber dieser gegensätzlichen Politik in den Gewerkschaftsgremien, wird schon über längere Zeit durch massive Angriffe der Funktionäre beantwortet.

Wenn die derzeitig in der politischen Landschaft auftretenden Gewerkschaftsfunktionäre nicht mehr den Willen der Gewerkschaftsmitglieder widerspiegeln, braucht sich keiner dieser Herrn wundern, wenn die Mitgliederzahlen in den Bahngewerkschaften auf französisches Niveau sinken. Wer nicht den Willen der Mehrheit ausspricht, wird den Willen der Mehrheit zu spüren bekommen. Austritte aus den Gewerkschaften sind in der letzten Konsequenz noch die harmlosen Begleiterscheinungen.

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