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TSTG aufs Abstellgleis?

erstellt von tstg zuletzt verändert: 26.02.2012 23:39
27.02.2012 - Flugblatt von Kollegen bei TSTG Duisburg

150 sind erst der Anfang ...

Die Fakten sind: Die deutsche Stahlindustrie hat in den letzten Jahren trotz Krise keine Verluste, sondern gute Gewinne gemacht. Insbesondere TSTG hat in den letzten 10 Jahren Gewinne gemacht.

Warum also die Kurzarbeit und jetzt die 150 Entlassungen?

TSTG und die Konzernmutter Voestalpine wollen Kosten senken, um mehr Profite einzustreichen. Wenn bei TSTG 150 Leute gehen, muss dieselbe Arbeit von uns verbleibenden 352 Arbeitern gemacht werden. Heißt: Mehr Stress, mehr Druck! Schon jetzt ist es so, dass wir uns - im Gegensatz zu früher - um ganz viele Bereiche kümmern müssen.

TSTG/Voestalpine sind Meister im Tricksen, wenn es ums Sparen geht!

Befristete Verträge und Leiharbeit heißen für TSTG: Kosten sparen! - Für uns heißt das: Weniger Geld und Unsicherheit, ob man den Job behält. Gerade im höheren Alter. Kurzarbeit und Altersteilzeit heißen für TSTG: Der Staat übernimmt die Kosten - also der Steuerzahler. - Für uns heißt das: Weniger Geld.

Zusammengefasst: Mehr Arbeit, mehr Unsicherheit, mehr Druck, mehr Stress, weniger Geld für uns - während anderswo die dicken Gelder eingestrichen werden...

TSTG/Voestalpine nennt allerlei Gründe, warum die Entlassungen „alternativlos“ seien ...

... aber hängt das nicht davon ab, ob wir all das mit uns machen lassen? Dass TSTG sich bei den Materialkosten „verrechnet“ und den Abnehmern zu hohe Preise berechnet hat, ist jedenfalls nicht die Schuld von uns! Warum sollen wir also dafür durch mehr Arbeit und weniger Geld bezahlen?

Andersherum: Wenn wir die Entlassungen jetzt schlucken, was macht TSTG/Voestalpine dann als nächstes?

Kommen nach den Arbeitern als nächstes die Angestellten an die Reihe? Oder wird das Werk ganz dichtgemacht, weil Voestalpine die Schienen anderswo noch billiger produzieren lässt? Der Betriebsrat hat die Entlassungen bereits unterschrieben. Wäre es nicht die Aufgabe des Betriebsrats gewesen, sich für unsere Interessen einzusetzen und nicht die Pläne des Managements abzunicken?

Wäre es bei der Betriebsversammlung (Mo und Di) nicht mal angebracht, diese und ähnliche Fragen zu stellen? Oder in großer Runde auch mal während der Schicht zum Betriebsrat zu gehen? Oder vors Werkstor - so wie im Dezember?

Kollegen bei TSTG

(1) Kommentare

Anonymer Benutzer 16.03.2012 20:46
Ihr seid doch fast alle gewerkschaftlich organisiert. Versucht doch mal "Gemeinsam" über die IG Metall einen Musterprozess anzustrengen und die Verantwortlichen des Schienenkartells für den Verlust Eurer Arbeitsplätze verantwortlich zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen. Das sind diejenigen, die für die wirtschaftliche Lage wirklich verantwortlich sind.