Sie sind hier: Startseite Projekte TSTG News und Pressespiegel TSTG: Betriebsräte drängen Kollegen zu Mehrarbeiten

TSTG: Betriebsräte drängen Kollegen zu Mehrarbeiten

erstellt von tstg zuletzt verändert: 20.05.2012 22:43
Mittlerweile erhält Voestalpine bei den Versuchen, die Mitarbeiter des Duisburger Schienenwerks TSTG zu Mehrarbeiten zu drängen, ungewöhnliche Schützenhilfe: In den letzten Tagen gingen die beiden Betriebsräte Mesaros und Ilhan in die Schichten und erhöhten den Druck auf die Belegschaft, die sich in den letzten Wochen teilweise gemeinsam der freiwiligen Mehrarbeit verweigert hatte. Von "Arbeitskampf" gegen die geplante Werksschließung ist von Seiten des Betriebsrats offenbar keine Rede mehr.
TSTG: Betriebsräte drängen Kollegen zu Mehrarbeiten

Kreuze für TSTG: Voestalpine will das Schienenwerk schneller begraben - dafür sollen die Beschäftigten Mehrarbeiten leisten

Mehrarbeiten für schnellere Werksschließung

Schon seit Bekanntgabe der geplanten Schließung des Duisburger Schienenwerks versucht die Geschäftsführung von TSTG, die Beschäftigten zu Mehrarbeiten zu drängen. Ziel ist es, die ausstehenden Aufträge schneller abzuarbeiten. Die Mehrarbeiten erleichtern es dem Mutterkonzern von TSTG, dem österreichischen Stahlriesen Voestalpine, den Schließungsplan für Duisburg schneller zu realisieren.

Betriebsräte unterstützen Mehrarbeiten

Von Anfang an genehmigte eine Mehrheit des Betriebsrat der TSTG die Überschichten - "auf freiwilliger Basis". Das bestätigte zuletzt Betriebsrat Dirk Scheffler in einem Interview mit Netzwerk IT am 28.04. Diese Genehmigung stieß auf scharfe Kritik von Seiten der Belegschaft. Schließlich würde sie es der Geschäftsführung ermöglichen, Mitarbeiter in Einzelgesprächen unter Druck zu setzen und zu Mehrarbeiten zu überreden. Einzelne TSTG-Beschäftigte äußerten, es handele sich um eine Unterstützung für Voestalpine: "Das ist doch Heuchelei vom Betriebsrat! Die sagen 'freiwillig' und schieben uns den schwarzen Peter zu."

Betriebsräte drängen Beschäftigte

Trotz des Drucks aus der Chefetage verweigerten sich teilweise komplette Schichten in der Produktion den Mehrarbeiten. Am Osterwochenende etwa stand die Produktion still - trotz massiver Anfragen und der Aussicht auf hohe Zuschläge.

Jetzt geht der Betriebsrat in die Offensive und unterstützt die Geschäftsführung dabei, Beschäftigte zu Mehrarbeiten zu drängen. Ihre Argumentation: Die Deutsche Bahn werde sonst keine neuen Aufträge mehr an TSTG richten. Dass durch die Mehrarbeiten vor allem die Jahresrendite für Voestalpine in die Höhe getrieben wird, ist im Duisburger Schienenwerk mittlerweile ein offenes Geheimnis. Immer mehr Beschäftigte sind sich sicher, dass Voestalpine nur durch Arbeitsniederlegungen und den daraus entstehenden wirtschaftlichen Schaden dazu gebracht werden kann, den Schließungsplan zurückzuziehen.

Ob wirklich alle Betriebsräte das Interesse verfolgen, die Werksschließung zu verhindern, steht mittlerweile in Zweifel. So wird immer häufiger der Verdacht geäußert, dass zumindest einzelne Betriebsräte längst den konkreten Schließungstermin kennen und diese Information vor der Belegschaft zurückhalten.

(0) Kommentare