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IG Metall und Arbeitnehmervertreter informieren: DAY ONE - Kein Grund zum Jubeln

erstellt von Alcatel-Lucent zuletzt verändert: 16.08.2008 11:07
Der Zusammenschluss von Alcatel und Lucent soll nach Vorstellung des Konzerns einen massiven Arbeitsplatzabbau zur Folge haben. Bereits bei der Bekanntgabe der geplanten Fusion am 2. April 2006 wurde ein Personalabbau von zehn Prozent angekündigt.

Am 15. November 2006 fand in Barcelona eine Investorenkonferenz von Morgan Stanley statt auf der Jean Pascal Beaufret, oberster Finanzchef von Alcatel-Lucent sich zum Personalabbau äußerte:

*"Die meisten der 9000 Menschen werden ihren Arbeitsplatz in Hochlohnländern verlieren, in Nordamerika und Westeuropa... *

Nahezu 90 Prozent des Personalabbaus werden in Westeuropa und Nordamerika durchgeführt...

*Alcatel und Lucent wissen in jedem Land präzise, welcher Kopf abgebaut wird."*

Weiter führte Herr Beaufret aus, dass der Personalabbau hauptsächlich aus redundanten Sales- und Supportfunktionen herrührt, die es in beiden Firmen gibt (Synergieeffekte).

Damit wird klar, dass in Nordamerika und Westeuropa deutlich mehr als die ursprünglichen angekündigten zehn Prozent Personalabbau stattfinden sollen. Dies alles soll in einem Umfeld eines dramatischen Substanzverlustes durch die Ausgliederung der Bahnaktivitäten zu Thales stattfinden. Hinzu kommt, dass der größte Standort von Lucent in Westeuropa sich mit über 1200 Beschäftigten in Deutschland befindet. Außerdem gehen wir von einer Reihe von Überschneidungen bei den Produkten und der Entwicklung aus.

**Deshalb fordern die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat, Gesamtbetriebsrat und Europäischen Betriebsrat:**

  • Keine weitere Schwächung des Standortes Deutschland
  • Kein Abbau von Arbeitsplätzen, sondern Zuweisung von zukunftsträchtigen Geschäftsfeldern zur Kompensation der verlorenen Bahnaktivitäten
  • Keine Verlagerung von Arbeitsplätzen oder Zuständigkeiten ins Ausland

Solange diese Fragen nicht befriedigend geklärt sind, haben wir keinen Grund zum Jubeln.

Deshalb rufen wir dazu auf, nicht an ,,Jubelveranstaltungen" teilzunehmen.

Machen Sie dadurch deutlich, dass Sie hinter den Forderungen der Arbeitnehmervertreter stehen.

Sobald wir neue Informationen haben, werden wir Sie umgehend und umfassend informieren.

Herausgeber: H. Baur, E. Süssmuth, R. Engert; Verantwortlich: IG Metall Stuttgart, Theodor-Heuss-Str. 2, 70174 Stuttgart, Hans Baur, 1. Bevollmächtigter; Druck: Druckerei Knödler, Benningen

(1) Kommentare

Angelika 02.12.2006 19:41

In der Forderung: "Keine weitere Schwächung des Standortes Deutschland", der an 1. Stelle steht, kommt die Standortduselei und der Nationalismus der Gewerkschaftsfürsten klar zum Ausdruck. Es geht ihnen nicht um Menschen, auch nicht um die Arbeiterschaft, sondern nur um abstrakten Standorterhalt. "Schwächung" und "Schwächlinge" - "Vaterlandsverräter" werden gegeißelt. Ist in ihren Köpfen immer noch nicht angekommen, dass Kapitalismus global (transnational) existiert ? Man sollte diesen Standortnationalisten ein Scholle zur Verfügung stellen, auf denen sie täglich Monopoly spielen dürfen. Nur bitte eines sollten sie nicht mehr tun: Im Namen der transnationalen Arbeiter/innen dumme Phrasen dreschen !