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Kottmanns Planlosigkeit bezüglich Forschungsstandort (24.2.10)

by swiss posted on 24.02.2010 15:05 last modified 24.02.2010 15:05

In einem Interview wird klar, dass Kottmann keinen Plan hat, wie die Forschung Clariant weiterbringen könnte. Deshalb streicht er die Ausgaben dort um 20 Prozent.

In einem Interview

spricht Kottmann über die Produktionsverlagerung und den Stellenabbau in Muttenz. Wie immer widerspricht sich Kottmann jeweils selbst. Den Clariant-Beschäftigten malt er das Bild vom Sanierungsfall und den Aktionären präsentiert er Clariant als gut funktionierende Firma.

 

Speziell an diesem Interview ist, dass klar wird, dass Kottmann keinen Plan für die Forschung und Entwicklung von Clariant hat. Zwar erkennt er deren zentrale Rolle, aber gleichzeitig kürzt er die Ausgaben in diesem Sektor um 20 %.

 

Sie fahren aber die Ausgaben für Forschung und Entwicklung um 20 Prozent auf 150 Millionen Franken runter. Wie geht das zusammen?
Kottmann: Ich bin überzeugt, dass wir mit 150 Millionen Franken und einer besseren Organisation mehr aus der Forschung herausholen, als wir dies heute tun. Wir haben heute in der Forschung einen «Flickenteppich» an Aktivitäten und beschäftigen pro Labor nur zwei oder drei Chemiker. Dies ist nicht der Nährboden für bahnbrechende Entwicklungen.

 

Die Forschungsstandorte sollen zusammengezogen werden. Aber Kottmann kommt nicht auf die Idee, die Forschung in Muttenz weiter auszubauen. Noch schlimmer, er gibt zu, eigentlich keine Plan zu haben, was mit Muttenz passieren soll.

 

Welche Rolle wird die Schweiz dabei spielen?
Kottmann: Wir haben in Reinach ein Forschungslabor für Textil-Chemikalien. Was daraus wird, kann ich Ihnen heute beim besten Willen nicht sagen.

 

Wo denn nun geforscht werden soll, ist Kottmann nicht klar. Zum einen sagt er selber, dass gewisse Produkte eben doch konkurrenzfähig in Europa hergestellt werden können:

 

Clariant beschäftigt in der Schweiz noch 1000 Angestellte, davon 900 in der Verwaltung. Bedeutet dieser nächste Abbau das Ende des Produktionsstandortes?
Kottmann: Nein. Es gibt nach wie vor chemische Produkte, die sich wettbewerbsfähig in Standorten in Europa herstellen lassen. Schauen Sie sich zum Beispiel unsere Additives-Produktion in Muttenz an. Die liefert grösstenteils in die Nachbarländer, nach Deutschland und Österreich.

Aber wie sollen diese Produkte denn weiterhin entwickelt werden, wenn die ganze Forschung auf ganze 3 oder 4 (!) Standorte auf der Welt verteilt reduziert werden? Auch da vernichtet Kottmann also längerfristig Know-How und Infrastruktur.

 

Zwar erkennt Kottmann schon, wie wichtig die Forschung wäre:

Spezialitäten lassen sich also weiterhin gewinnbringend in Westeuropa produzieren.
Kottmann: Bislang sind China oder Indien vor allem stark im Massengeschäft. Aber wir dürfen uns da nichts vormachen. Das ist eine Frage der Zeit, bis auch diese Schwellen-Märkte Spezialitäten liefern. Deswegen müssen wir agieren und nicht reagieren.

gleichzeitig streicht er aber Gelder für die Forschung und reduziert diese auch noch auf wenige Standorte. Die "Kundennähe", die er sonst immer vorschiebt, um die Verlagerung zu begründen, ist auf jeden Fall in seinem Forschungs"konzept" nicht gegeben. Ausser wir gehen davon aus, dass ab jetzt nur noch an 3 oder 4 Standorten verkauft würde. Im Gegenteil, Forschung und Produktion werden auseinandergerissen.

 

http://www.a-z.ch/news/wirtschaft/warum-bei-der-clariant-so-viele-gehen-muessen-6485355

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