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AEG Schließung wird zum Desaster für Electrolux

by AEG posted on 03.12.2006 13:48 last modified 16.08.2008 17:28 —

Die Schließung der AEG in Nürnberg wird dank unseres Widerstandes und der nach wie vor ungebrochenen Solidarität der Bevölkerung zum Desaster für Electrolux. Der Konzern verliert massiv Marktanteile, das Image der "Premiummarke AEG" ist hinüber, bei Geschirrspülern bestehen Lieferengpässe, da in Nürnberg nichts rauskommt und jetzt wird noch Europachef Johann Bygge gefeuert!

Europachef Johann Bygge ist der bisher höchstrangige Electrolux Manager, den das Desaster um die Schließung des AEG-Werkes in Nürnberg, den Job kostet. "Following a transition period Mr. Bygge will leave Electrolux to pursue opportunities outside the company", melden schon am 9.10.2006 die Finanznachrichten. Brutaler kann man einen Rausschmiß nicht mehr umschreiben und so werden die Jobgelegenheiten außerhalb des Konzerns für Herrn Bygge in nächster Zeit wohl eher gering sein.

Hintergrund dieser ungewöhnlichen Maßnahme - sonst werden erfolglose Manager eher weggelobt oder zumindest geräuschlos ausgetauscht - ist wohl, dass Electrolux-Chef Straberg selbst das Wasser bis zum Hals steht. Ein halbes Jahr nach Ende des offiziellen IGM-Streikes muß er auf der Bilanzpressekonferenz am 25.100.2006 erhebliche Probleme einräumen. Der englische Orginaltext findet sich hier. Die Kernaussagen im Hinblick auf Europa und die AEG lauten:

  • Im 3. Quartal stiegen die Ergebnisse um 10%. Das bedeutet aber nicht, das ich mit der Entwicklung in Europa zufrieden bin. In Europa sehen wir andauernde Problem die vom Streik in Nürnberg herrühren.
  • Es ist natürlich, dass so ein komplexes Restrukturierungsprogramm in solch kurzer Zeit abzuwickeln, nicht ohne Unterbrechungen vor sich geht. Durch den Streik in Nürnberg haben wir Marktanteile und Umsatz, überwiegend im Bereich hochwertiger und hochpreisiger Produkte verloren.

Auch wenn Straberg sich bemüht diese Fakten hinter vielen positiven Worten und Hoffnungen auf eine bessere Zukunft zu verstecken, hat er noch nie so offen die Probleme und ihr Ausmaß eingeräumt. "AEG bleibt - Straberg muss weg" war eine Streikparole. Das erste Ziel haben wir nicht geschafft, aber für das zweite kann es noch reichen. Jeder Geschirrspüler weniger, der aus Nürnberg kommt, ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Rausschmiß von Straberg.

(2) Kommentare

manoman 03.12.2006 18:35

Hallo Zusammen,

ich finde man sollte diesen Kampf der Belegschaft und das Scheitern der IG - Metall zusammenfassen und daraus ein Buch machen.

Dieses Buch wäre für die zukünftigen Auseinandersetzungen für andere Belegschaften ein idealer Wegbegleiter wie man sich wehren kann.

Man sollte eine Buchserie daraus machen unter den Begriff "Hilfe zur Selbsthilfe" Das OPEL - Buch sollte man schon als 1. Buch ansehen.

AEG und MAN/NEOMAN wären logischerweise die nächsten Bücher zu diesem Thema.

Man sollte auch den Begriff: Hilfe zur Selbsthilfe beim Kampf des Arbeitsplatzes öffentlicher darstellen.

manoman

Anonymer Benutzer 10.12.2006 15:46

Wie ein Eelektrogroßhändler aus dem Stuttgarter Raum zu pflegen sagt. "Baumarktware kommt mir nicht ins Haus. Sollen die doch das zusammengenagelte Zeug dahin verkaufen wo es herkommt." Und listete AEG aus seinem Sortiment. So kann es auch gehen.