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Ford-Arbeiter aus Genk besetzen die Ford Europazentrale auf dem Kölner Werksgelände

erstellt von autobauer zuletzt verändert: 08.11.2012 06:48
Aus Protest gegen die Ankündigung der Werksschließung des Genker Fordwerkes sind heute Fordbeschäftigte mit vier Bussen nach Köln angereist. Angekommen vor Werkstor 3 entzündeten sie einige Autoreifen und drangen in das Werksgelände ein. Köln ist der Sitz der Europazentrale von Ford. Heute und morgen findet die europäische Gesamtbetriebsratssitzung in Köln statt.
Ford-Arbeiter aus Genk besetzen die Ford Europazentrale auf dem Kölner Werksgelände

Auf dem Transparent: Alle Ford Belegschaften zusammen - Kampf um jeden Arbeitsplatz

Früh morgens waren etwa 250 Autobauer in 5 Bussen aus Genk aufgebrochen, um in Köln gegen die von Ford angekündigte Schließung ihres Werkes zu protestieren. Ford hat weltweit 2011 136,3 Milliarden US-Dollar Umsatz und 20,2 Milliarden Gewinn erwirtschaftet.

Vor Ort verschafften sich die belgischen Demonstranten offensichtlich Zutritt zum Werksgelände und durchbrachen die Maßnahmen des Werksschutz an Tor 3.

Kurzzeitig hielten die angreisten ArbeiterInnen Gebäude A der Europazentrale von Ford besetzt und forderten Auskunft von Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Hinkelmann. Der Betriebsratsvertreter versuchte seine Kollegen aus der belgischen Belegschaft mit Verweiß auf die von ihnen in Genk geplante Demonstration am Sonntag zu beschwichtigen. Viele der Zuhörer störten Hinkelmanns Rede mit Buh- und Zwischenrufen. Danach setzten sie ihre Besetzungsaktion auf dem Werksgelände fort. Als sie das Werksgelände verließen, gelang es der Polizei, die Protestaktion vom Werksgelände abzudrängen und vor dem zuvor durchbrochenen Tor 3 einzukesseln.

Die Polizei ging mit einem massivem Aufgebot von mehreren Hundertschaften gegen die Protestaktion vor und wirft den Beschäftigten vor, Straftaten begannen zu haben. Offensichtlich, zum Zwecke der Strafverfolgung entschied sich die Polizei, jeden einzelnen im Polizeikessel festgehaltenen Arbeiter mit Personalienkontrolle, Fotografien, Taschen- und Körperkontrollen abzufertigen. In einem empörten Redebeitrag mit dem Megaphon wurde deutlich, dass die anwesenden Beschäftigten, das verantwortliche Managment bei Ford Bernhard Matthes (aus Köln), Phelipe Verbeek (aus Genk) und Stephen Odell( für ganz Europa) für die wahren Verbrecher halten: "Sie und nicht wir sollten kriminalisiert werden!"

Die belgischen Ford Arbeiter fordern:

  • Rücknahme aller Schließungspläne und Erhalt aller Werke bei entsprechender Verteilung der Produktion auf die vorhanden Kapazitäten!
  • Verlegung der Ford Mondeo Produktion, wie von Ford zugesagt nach Genk!
  • Freie Möglichkeit zur Heimreise ohne Strafverfolgung für alle von der Polizei Festgehaltenen!

Die Belegschaft aus Genk ruft zur Teilnahme an einer Demonstration gegen die Werksschließung am 11. 11. um 12 Uhr im Stadtzentrum von Genk auf.

(8) Kommentare

autobauer 07.11.2012 11:45
Eine Delegation von deutschen GewerkschafterInnen, die sich vor Ort der Versammlung der belgischen Autobauer anschließen wollten wurde von der Polizei physisch durch eine Polizeikette daran gehindert. Ohne Angabe von Gründen wurde ihnen der Einsatz jgelicher Lautsprecher verboten. Verantworltlich hierfür ist der Polizeibeamte Romer, der die Einsatzleitung vertritt.
autobauer 07.11.2012 11:48
Auch die parallel in Duisburg um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze kämpfenden Beschäftigten von der von Schließung bedrohten TSTG solidarisieren sich mit den Ford-Arbeitern aus Genk und ihrem Kampf gegen die Schließungspläne. Bei der heute in Duisburg stattfindenden Demonstration wurden Solidaritätsunterschriften gesammelt und die Neuigkeiten aus Köln mit Beifall aufgenommen.
autobauer 07.11.2012 13:41
Die Polizei beginnt nun offenbar zum Zweck der Strafverfolgung, Personalien und Fotografien von jedem einzelnen Versammlungsteilnehmer aufzunehmen.
tstg 08.11.2012 09:37
Die Kollegen der TSTG Schienentechnik in Duisburg haben am Mittwoch ebenfalls gegen die Schließung ihres Werks demonstriert. Dabei haben wir 60 Soli-Unterschriften für die belgischen Ford-Kollegen gesammelt, die zu diesem Zeitpunkt noch von der Polizei eingekesselt waren. Die Unterschriften haben wir den belgischen Kollegen am Nachmittag übergeben.

Mehr Infos zum Kampf der TSTG-Beschäftigten gibt es hier:

http://www.netzwerkit.de/projekte/tstg/blog
Anonymer Benutzer 08.11.2012 13:17
Unglaublich dreist wie die Polizei gegen die Kollegen aus Genk vorgeht!
Ich habe gesehen wie einige von Ihnen die Arme verdreht gekriegt haben und dabei gegen einen Polizei Bus gedrückt wurden!
Es sind ja auch Leute von der Polizei mitgenommen worden. Weiß man wie es um diese Kollegen steht?
Anonymer Benutzer 09.11.2012 19:23
Anonymer Benutzer 11.11.2012 20:33
Sie wurden wieder freigelassen und faktisch nach Belgien abgeschoben. lapu2@me.com (aus Belgien, war heute in Genk dabei!)
patrick 12.11.2012 13:42
bedankt voor jullie steun !