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Neue katastrophale Zustände bei der Deutschen Bahn

erstellt von Standpunkt-Redaktion — zuletzt verändert: 05.11.2009 00:47
Nachdem es bei den ICE's, den Achsen der Güterwaggons und der Berliner S-Bahn zu sicherheitsgefährdenden Zuständen an den Zügen kam, sind diese unhaltbaren Zustände nun auch bei der DB-Regio AG wieder offensichtlich geworden. Am Abend des 03.11.2009 geriet gegen 23 Uhr ein Triebwagen der DB-Regio AG zwischen den Bahnhöfen Schönfließ und Birkenwerder in Brand. Personen kamen durch sehr glückliche Umstände nicht zu Schaden.

 

Jedoch kam der Brand für die Verantwortlichen bei der DB-Regio AG nicht unerwartet. So wurde schon im Jahr 2003 durch die DB-Regio Nord/Ost eine Weisung an die Lokführer der Baureihe 646 herausgegeben, die auf Probleme mit den Kraftstoffleitungen hingewiesen hat. Die Triebwagen sollen im Rahmen von Abschlussarbeiten am Ende des täglichen Einsatz der Fahrzeuge auf „Flüssigkeitspfützen“ im Motorraum untersucht werden. Diese Pfützen sollen mittels „Geruchsprüfung“ durch die Lokführer analysiert werden.

Doch der Triebwagen 022 der BR 646 hat sein Tagesziel Templin nicht erreicht. Zuvor geriet er zwischen den Bahnhöfen Schönfließ und Birkenwerder in Brand. Dabei bekam auch der Lokführer im Führerstand die Meldung, dass es im Motorraum des hinteren Triebwagen der Zugeinheit brennt. An der geeigneten Stelle im Bahnhof Birkenwerder meldete auch der zuständige Fahrdienstleiter dem Lokführer von seinem Stellwerk aus, dass Flammen aus dem hinteren Teil des Zuges schlagen.

Beim Versuch die Motoren der beiden Triebwageneinheiten des Zuges abzuschalten, lief der brennende Motor im hinteren Zugteil jedoch weiter. Erst nachdem die Kraftstoffzufuhr unterbrochen war, lief der brennende Motor nicht mehr weiter. Auch die Löscharbeiten der Feuerwehr wurden verzögert, da nicht wie noch Jahre zuvor der Lokführer durch einen entsprechende Unterweisung die Fahrleitung über dem Zug erden konnte, sondern diese Sicherungsmaßnahme erst durch den Unfallmanager der Bahn nach einer Stunde geschah.

Bei der Evakuierung der Reisenden halfen Kollegen die sich bei der Berliner S-Bahn im Einsatz befanden und auf dem in der Nähe gelegenen S-Bahnhof Birkenwerder ihren Dienst versahen. Sehr viele S-Bahnhöfe der Berliner S-Bahn sind jedoch schon längst unbesetzt. So war es ein glücklicher Umstand, dass die Kollegen zur Hilfe kommen konnten, wie auch die Tatsache, dass sich im hinteren brennenden Triebwagen keine der ca. 15 Reisenden befanden. So konnte der Lokführer auch noch den brennenden Triebwagen vom vorderen noch funktionierenden Triebwagen abkuppeln und vom brennenden Triebwagen wegfahren.

Schon im Juli gab es bei der DB-Regio Nord/Ost einen gefährlichen Vorfall. Es war eine gerissene Radscheibe eines Regionalbahnwaggon, obwohl nach Angaben des Betriebsleiter bei DB-Regio alle technischen Untersuchungen an diesem Doppelstockwaggon erfolgten. So ist nun wieder einmal offensichtlich geworden, dass uns Reisenden und Mitarbeiter der Bahn weder die derzeitigen technischen Untersuchungs- und Wartungsintervalle an den Zügen, noch die Weisungen an Lokführer über gefährliche Kraftstofflecks, vor weiteren Katastrophen bei der Bahn schützen.

So sind die mangelhaften Wartungszustände der Berliner S-Bahn nicht wie DB-Vorstand Homburg behaupte allein ein Problem der S-Bahn, sondern ein Problem aller Verkehrsdienstleister bei der DB AG. Mitarbeiter der Bahn haben bereits intern und öffentlich darauf hingewiesen, dass auch in anderen Geschäftsbereichen der Deutschen Bahn Zustände wie bei der Berliner S-Bahn herrschen. Nun, die Zeit ist abgelaufen über die Sicherheit bei der Bahn zu debattieren, denn sie gibt es nicht mehr. Das Eisenbahnbundesamt wird zukünftig nicht weiterhelfen können, um eine Gefährdung der Reisenden und Eisenbahner durch den Zugbetrieb im Auftrag der Renditeerwartung aller Bahnunternehmen auszuschließen.

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