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Siemens AG: Schwerbehindertenvertretung und deren Nöte mit Widersprüchlern

erstellt von widerspruch zuletzt verändert: 28.10.2011 19:16
Viele Schwerbehindertenvertreter tun sich scheinbar schwer Widersprüchler überparteilich und neutral zu beraten.

Seit auch diverse Schwerbehinderte der ehem. SIS von ihrem gesetzlich verankertem Recht zum Widerspruch Gebrauch gemacht haben konnten diese feststellen, dass dies auf wenig Gegenliebe bei ihrer betriebsinternen Vertretung gestossen ist. Dazu muss man wissen, dass die Schwerbehindertenvertretung speziell in Mch P schwerpunktmäßig von der IG Metall besetzt ist. Diese hat bereits im Vorfeld massiv gegen den Widerspruch Werbung gemacht, um auch u.a. ihre eigenen machtpolitischen Interessen innerhalb der SAG zu verfolgen.

Mein Verständnis einer demokratischen Vertretung (gewählt durch uns und die Kollegen) sieht jedoch vor, dass man ungeachtet seiner eigenen Meinung, Interesse oder Verständnis das Bestmögliche für die zu vertretenden Kollegen nach außen vertritt und versucht diese Interessen gegenüber der Geschäftsleitung zu kommunizieren, vertreten und ggf. durchzusetzen. Das ist meine Definition einer adäquaten Vertretung.

Leider mussten die Schwerbehinderten feststellen, dass zunehmend im BR explizit die schwerbehinderten SIS-WSler als "Querulanten, Nörgler und Aufwiegler" plakatiert und als lästig und undankbar empfunden werden. Es herrscht die landläufige Meinung "seid froh, dass ihr nicht gekündigt worden seit, und beisst nicht die Hand, die Euch füttert"

Liebe Kollegen vom BR es tut uns leid, dass wir gleichzeitig mit unserer Behinderung nicht das Gehirn an der Pforte abgegeben haben, und weiterhin für unsere Interessen eintreten. Kann sich jemand innerhalb des BR's vorstellen, dass es neben Kündigungsängsten weiteren seelischen Druck geben kann? Übrigens wurden auch die Schwerbehinderten mit Kündigungsängsten konfrontiert, was insbesondere im Zuge der Versetzung zurück zur Siemens AG und des damit einhergehenden Versetzungsschreibens verbunden war, was viele in ihren Anfragen gegenüber den BR-Kollegen zum Ausdruck gebracht haben! Viele Kollegen haben sich aufgrund dieser Ängste an "ihre" Vertreter gewandt mit der Bitte um Aufklärung, Detailinformationen und seelischem Beistand.

Dieser wurde vielfach nicht gewährt, sondern von UNSEREN Vertretern lapidar abgeschmettert "seid froh, dass ihr euch retten könnt" ohne auf weitere Anfragen einzugehen. So stellen wir uns keine Vertretung vor! Wir haben langsam den Eindruck, dass wir nicht in das Bild des gängigen Schwerbehinderten passen "am Besten körperlich so verunstaltet, dass man die Behinderung gleich erkennen kann, verbunden mit ewiger Dankbarkeit, dass man uns "schont", was immer mit dieser Aussage gemeint sei.

Liebe Kollegen vom BR: alle diese Schwerbehinderten haben seit Jahren oder Jahrzehnten qualitativ hochwertige, zeitlich aufwändige und engagierte Arbeit innerhalb des Siemens Konzerns geleistet! Viele sind erst während diesen immensen Einsatzes schwerbehindert geworden! Wir verdienen eine Vertretung, die sich dies immer wieder in Erinnerung ruft, zumal viele BR's seit Jahren oder Jahrzehnten einen Job inne haben, der sie weit vom täglichen Projektgeschäft, dem damit verbunden Verrechnungs- und Rechtfertigungsdruck und Kündigungsängsten, entfernt hat und sie die Realität vom täglichen Arbeitseinsatz nicht mehr kennen und einschätzen können! Daher unsere Bitte an Euch: wir sind keine Querulanten, wollen nur nicht über den Tisch gezogen werden, und bei Anfragen von uns wollen wir in respektvoller Augenhöhe, uns gut vertreten und sachlich nach bestem Wissen und Gewissen beraten sehen, unabhängig von internen Vorgaben!

Es wäre hilfreich, wenn sich BR's einmal die Frage stellen würden, wie sie damit umgehen würden, wenn man Ihnen immer wieder ihr Gehalt in Frage stellen würde, sie sich verrechnen müssten, und man letztendlich trotz aller guten Arbeitsergebnisse mit Kündigungen zu rechnen hat.

Vielleicht wäre man gut beraten, wenn man auch die BR-Einsatzzeiten zeitlich reglementieren würde, um neuen, unverbrauchten und engagierten Kollegen die Chance zu geben sich einzubringen, und sich nicht einen Beamtenposten auf Lebenszeit zu sichern und damit die realen Gegebenheiten innerhalb der Wirtschaft wieder mal hautnah am eigenen Leibe erfahren dürfte!

(2) Kommentare

widerspruch 28.10.2011 12:29
Mir ist es ebenso ergangen, es erfolgten nur abweisende Kommentare seitens des BR's.. Wann werden die Kollegen verstehen, dass wir sie mit unseren Anfragen nicht ärgern oder gar beschäftigen wollen, wir wollen nur unsere Rechte vertreten sehen und möglichst keine Gehaltseinbussen hinnehmen müssen. Wären denn die Betriebsräte freiwillig bereit auf Geld zu verzichten?
widerspruch 28.10.2011 20:50
Auch das Verhalten der IG Metall ist mehr als "ungenügend". Bei diversen Mail-Anfragen bzgl. Beratungsbedarf wegen einer Versetzung und ihrer Bedingungen bekommt man eine Lesebestätigung und das war's. Eine kompetente Beratung stelle ich mir etwas anders vor.
Wozu zahlt man nicht gerade geringe Beiträge?