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Private Krankenkassen (PKV) haben Angst vor Vereinheitlichung

erstellt von valter zuletzt verändert: 16.08.2008 09:56
Ohne selbst für Wettbewerb zu sorgen werfen die privaten Krankenkassen den Plänen aus dem Gesundheitsministerium vor, Wettbewerb zu verhindern.

Private Krankenkassen (PKV) lassen selbst keinen Wettbewerb untereinander zu, wenn einige von ihnen ab 60 gar keine Mitglieder mehr aufnehmen. Die PKV nutzen weidlich das Monopol aus, dass eine Rückkehr von einer privaten in eine gesetzliche Kassen ab 55 verboten ist und kümmern sich einen Dreck um die von Ihnen bereits ausgesonderten 400 000 Risikofälle, die inzwischen gar nicht mehr versichert sind.

Um von den eigenen Problemen abzulenken, lassen die privaten Krankenkassen in einer "Presseerklärung":http://www.presseportal.de/story.htx?nr=866606 am 28.8.06 durch ihren Verband erklären, daß das Gegenteil richtig sei. Und schon steht das Gespenst der drohenden Abschaffung der privaten Kassen an der Wand.

Wenn man dem Verband der privaten Krankenkassen glauben will, besteht nur bei den privaten Krankenkassen Wettbewerb, jüngere risikolose Mitglieder zu bekommen. Das von Ihnen erzeugte Problem von versicherungslosen älteren Menschen und die Weigerung einiger Kassen, ab 60 überhaupt niemanden mehr aufzunehmen, wird einfach verdrängt. Netzwerk IT hat deshalb den Verband um eine Stellungnahme genau zu den Problemen erbeten und folgende Fragen an den Verband der privaten Krankenkassen gestellt:

  • warum schließen einige private Krankenkassen ab 60 keine Verträge?
  • wie wollen die privaten Krankenversicherungen das Problem von über 400 000 nicht mehr Versicherten lösen, die von einer PKV ausgegliedert wurden?

(3) Kommentare

dabedoe 03.09.2006 13:31

lese ich mit großen Interesse was valter da so schreibt. Es ist schlimm wenn man von dem Thema überhaupt keine Ahnung hat, jedoch meint zu allem seinen Senf dazuzugeben und gleichzeitig völlige Unwahrheiten aufschreibt. Vielleicht zu meiner Person: Habe bei einer gesetzlichen Krankenversicherung gelernt, dann auf einer BA VWL und Versicherungswirtschaft studiert und dann meinen Diplomversicherungsfachwirt gemacht.

Um mal ein paar Punkte von Dir aufzugreifen.

  1. Das " Problemder 400.000 nichtversicherten ist nicht das Problem der PKV. Die Mehrheit dieser Personen waren in der GKV versichert und sind auf Grund von nichtzahlung der Beiträge gekündigt worden. Denn auch Deine so viel gepriesene GKV muss rechnen und wirtschaften. Weiterhin stellst Du es so dar, dass eine PKV nach Gutsherrenart seine Verträge kündigen kann. Dies ist nicht so. Die PKV hat kein ordentliches Kündigungsrecht. Eine Kündigung ist bei einer Anzeigepflichtverletzung und bei der Nichtzahlung der Beiträge möglich.
  2. Du unterstellst der PKV Reglementierungen, die der PKV vom Gesetzgeber selbst auferlegt wurden.
  3. Fehlender Wettbewerb: Natürlich gibt es in der PKV einen Wettbewerb. Nur muß man das System wenigstens ein bisschen kennen und dies auch geistig verarbeiten können. Du spielst immer gerne auf die Mitnahme der Alterungsrückstellung an. Dies würde aber implizieren, dass der Versicherer weiß, wie alt das jeweilige Mitglied wird. Da dies aber keiner sagen kann, gibt es auch keine individuelle Alterungsrückstellung. Übrigens gibt es bei der GKV so etwas überhaupt nicht.
  4. Ohne die PKV währe das Gesundheitssystem überhaupt nicht mehr finanzierbar. Da es mehrere Milliarden quersubventonen gibt.
  5. Es wäre gerecht alle in die GKV zu holen ( Bürgerversicherung ). Klasse Idee, kennst Du die Milchmädchenrechnung ( ist übrigens ein schöner Text ). Nehmen wir mal an, alle 8 Mio PKV versicherten gehen in die gesetzliche Krankenversicherung. Da bei disen 8 Mio auch Ehefrauen/Ehemänner ohne Einkommen und Kinder dabei sind, schrumpfen die 8 Mio Beitragszahler auf 5 Mio zusammen. Aber natürlich bleiben 5 Mio mehr Zahler übrig. Dumm nur, dass die auch Ansprüche aus dem System haben und ih auf einmal mehr Einzahler, aber auch mehr Leistungswillige habe.

Also wenn Fakten, dann bitte fundiert und keine linksideologischen, unbelegten und ins Reich der Fabeln gehörende "so erkläre ich mir mit meinem beschränkten Horizont die Welt" Aussagen

Anonymer Benutzer 11.09.2006 14:00

Man kann Ihren Äußerungen kaum noch etwas hinzufügen. Natürlich freut sich jeder wenn er Junge Mitglieder versichern kann. Aber niemand hat etwas dagegen auch jemanden mit Vorerkrankungen zu versichern, solange ein risikogerechter Beitrag gezahlt wird. Gerade Arbeitnehmer sind beim Eintritt in die PKV älter, da der Gesetzgeber mit brachialer Gewalt die Arbeitnehmer in die GKV zwingt und sie immer Später erst heraus lässt. Dies geschieht nicht etwa weil, diese Gruppe im sinne des Subsidaritätsprinzips bedürftig ist sondern weil man Milchkühe braucht um zum Beispiel Kinder und Ehefrauen von leitenden Angestellten ohne Beitrag zu versichern. Würde der Beitrag in der GKV wenigstens im Sinne einer Kopfpauschale gerecht sein, würde sich vieles relativieren. Denn die GKV ist von einem gerechten Umlageverfahren weit entfernt.

Anonymer Benutzer 19.09.2006 12:58

Man stelle sich vor, der Gesetzgeber würde den Autoherstellern vorschreiben, wie ein PKW in Form, Farbe und Motorisierung auszusehen hat. Natürlich nur um einen Wettbewerb zu ermöglichen... :) Nichts anderes ist die Vereinheitlichung der PKV.