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Was läßt sich der Staat noch von privaten Krankenversicherungen - PKV gefallen?

erstellt von valter zuletzt verändert: 16.08.2008 09:56
Trotz Gesundheitsreform sieht es so aus als können sich private Krankenversicherungen alles erlauben, selbst ein fast an Bandenkriminalität grenzendes Unterlaufen der Gesetze.

Die erste private Krankenversicherung (PKV) "unterläuft gesetzliche Bestimmungen":news20070717-001/ der Gesundheitsreform. Da stellt sich die Frage nach dem Wert von Gesetzen und was das für diese Versicherungen bedeutet?

Der nächste Eklat kündigt sich bei der vermehrt bekannt werdender Verweigerung der PKV zur Wiederaufnahme früherer Versicherter schon an, Aerzteblatt vom 19.7.07.

Durch Verbandsvertreter der PKV wurden wiederholt rausgeworfene Mitglieder anonym als Betrüger und Schmarotzer beschimpft, wenn sie beispielsweise zu Kostenfaktoren zu werden drohen, weil sie krank werden und Hilfen brauchen, oder wenn sie in Not geraten und keine horrenden privaten Beiträge mehr zahlen können. Es ist damit zu rechnen, dass sich diese Beschimpfung fortsetzt.

Die normale Beleidigung überschreitenden Beschimpfung bleiben bisher ungeahndet, weil diese offene Plattform selbst dies in ihrer Offenheit hinnimmt, was auf keiner PKV Seite nur andeutungsweise möglich ist.

So wird es hingenommen, wenn Vertreter von privaten Krankenversicherungen Versicherte permanent beschimpfen, die glaubten, einen bezahlbaren Anspruch auf Krankenversicherung zu haben. Wenn aber eine Versicherung wie die Continentale Gesetze unterläuft, wird das nicht verurteilt, sondern auch noch bejubelt. Wenn das nicht fast an so etwas wie Bandenkriminalität grenzt?

Die Aufsicht über die Privatversicherer BaFIN, geleitet vom Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD), scheint schon mal wach geworden zu sein, FTD vom 20.7.07.

Es wird Zeit, daß wirksame Instrumente des Staates eingesetzt werden, um die privaten Krankenversicherungen wieder in die Schranken der Gesetze zu verweisen.

Ein erstes Beispiel ist die Entscheidung des BGH gegen die fristlose Kündigung eines Versicherers, berichtet in Jura-Forum vom 18.7.07. Vielleicht ist das der Start für Sammelklagen.

(18) Kommentare

Anonymer Benutzer 20.07.2007 12:38
Es gibt eine Reihe von Gesetzen die auch berücksichtigt werden müssen. Oder müssen unsere Abgeordnete Die Verfassung oder höherrangiges EU-REcht nicht einhalten?
Lieber Valter
Bevor Du dich zum Sachwalter von irgendwelchen Gruppen aufspielst, so beachte doch erst einmal die politischen Realitäten.


Und wenn man von bezahlbaren Ansprüchen redet, so muss er sich im klaren sein, dass jeder Euro den er nicht im Sinne einer Versicherung bezahlt von an anderen bezahlt werden muss. Warum soll ich mit meinen Geld, mein eigenes Gesundheitsrisiko und zusätzlich dass von irgendwelchen Leuten tragen, die nicht bereit sind einen äquivalenten Beitrag zu zahlen?
Du würdest es auch als ungerecht empfinden wenn du - um ein anderes Beispiel zu wählen- die gleiche Prämie für Deinen Golf zahlen müsstest wie jemand der einen Ferrari fährt. Du hättest auch etwas dagegen, dass Deine Hausratversicherung deshalb teuerer wird weil andere Gruppen aus "sozialen Gründen" nur die Hälfte zahlen . Warum Zahlst Du eigentlich für den Liter Milch das gleiche wie jemand, der weniger als du hast?

Und letztlich um auf das Thema zurückzukommen. Die bisher privat Versicherten haben einen Anspruch, dass Ihr Versicherer sie von ungerechtfertigten Belastungen fern hält.


P.S.: Auch wenn der BGH die fristlose Kündigung für ungerechtfertigt hält und für unzulässig erklärt hat, so ist der Versicherte nachweislich ein Betrüger. Die Kündigung in der Kostenversicherung wurde nicht als zulässig erklärt, weil die Tagegeldversicherung rechtlich ein Eigener Vertrag ist. Dennoch hätte das Ergebnis durchaus anders ausgehen können. Denn im Normalfall wird von niemanden erwartet, dass er mit jemanden Geschäfte machen muss wenn er betrogen wurde. Ein Ladendieb im NONFOOD-Bereich bekommt auch ein Hausverbot für den Lebensmittelbereich.
Und wenn du üble Nachrede über Deinen Vermieter betreibst verlierst Du Deine Mietwohnung......
Anonymer Benutzer 20.07.2007 12:53
Oder verlangen die Politiker ungesetzliche Handlungen? wie den Verstoß gegen die 3.Schadensrichtlinie der EU, der Verletzung der Eigentumsrechte der Versicherten nach dem Gundgesetz, möglichen Rechtverstössen bei durch Wettbewerbsbeschränkungen ausländischer Anbieter, verstoß gegen das VVG insbesondere gegen den Versicherungsbegriff (z.B. §2 VVG), gegen die Kalkulationsverordnungen ua. des VAG, gegen die MB-KK, und letztlich gegen das BGB.

Bevor hier über Rechtsbeugung eines PKV-Unternehmens gesprochen wird, sollte man sich hierüber gedanken machen.

Du würdest sicherlich auch von niemanden verlangen dass er ein Haus das brennt gegen Feuer versichert. Er würde mit sicherheit den aktuellen Brand nicht versichern. Nichts anderes hat die Continentale angekündigt.
Tatsächlich wird von den Versicherungen (und damit von den dort Versicherten) verlangt Sozialhilfe zu betreiben. Sozialhilfe ist aber eine Aufgabe, die nicht von Privatpersonen sondern aus steuermittel betrieben wird.

Anonymer Benutzer 20.07.2007 18:52
Gesundheit im Kapitalismus – in jedem Sinne ein teures Gut

Referent: Wolfgang Möhl

Teil 1: Gesundheit als gesellschaftlicher Bedarf im Kapitalismus - staatlich dekretiert

Teil 2: Das staatliche Gesundheitswesen - seine Finanzierung und Agenten

Teil 3: Der prinzipielle Reformbedarf: Warum Gesundheit permanent zu teuer ist

Teil 4: Die Prinzipien der aktuellen Reform

Teil 5: Die Fortschreibung des Prinzips des Gesundheitswesens zur Klassenmedizin - Zusätze zu den Ideologien


http://doku.argudiss.de/?Kategorie=all#200
Anonymer Benutzer 23.07.2007 07:26
Im Arbeiter und Bauernstaat war Gesundheit reglementiert, knapp und schlecht (außer für die Bonzen).

Und wieso erhitzt Ihr Euch über kapitalistische Unternehmen. Wer sich für die PKV entschieden hatte wollte mit sozialistischen Systemen nichts zutun haben.
Anonymer Benutzer 23.07.2007 08:11
Gesundheit ist ein teueres Gut. Gesundheit ist keine Ware.
Das kann man alles sofort unterschreiben, da es vollkommen inhaltsleer ist.

Denn auch wenn gesundheit keine Ware ist, so kostet das Gesundheitswesen Geld. Oder kennt jemand einen Arzt der ausschliesslich aus menschenfreundlichkeit und vollkommen umsonst behandelt? Wohl kaum, denn die "halbgötter in weis" wollen auch wohnen essen leben....

Was dieser Hinweis aber impliziert ist, dass es für einige Bevölkerungsschichten wohl absolut normal ist nichts (bzw. zuwenig) für Ihre Krankenversicherung zu zahlen. Denn Gesundheit ist ein teueres GUT und andere werden dafür schon aufkommen.
Anonymer Benutzer 23.07.2007 00:21
Es gibt private Krankenversicherungen für zB 45jährige unter 100€ - man zeige mir eine gesetzliche Kasse, die sich mit so wenig zufrieden gibt....
Und noch viel bedeutsamer - was passiert, wenn ein gesetzlich Versicherter mit 2 Monatsbeiträgen in Rückstand gerät? Richtig - er fliegt raus und durfte bisher von keiner anderen gesetzlichen Kasse mehr genommen werden.
Wo bitteschön, sind die privaten Versicherer da Abzocker, wo bitteschön sind da die gesetzlichen Kassen sozialer, gerechter, sicherer?
Und wenn nicht mal das Geld für so niedrige Beiträge hat (oder nicht bereit ist, sich seine Lage einzugestehen und von einem teureren Tarif mit demensprechend guten Leistungen auf einen preiswerten mit Leistungen ähnlich der GKV zu wechseln), der sollte doch besser Hartz-IV beabtragen, aber die PKV ist dann ja wohl nicht der Schuldige, wenn es beruflich nicht läuft, es ist immer einfach, Gott und die Welt für alles verantwortlich zu machen...

Hier wird viel Falsches von Leuten verbreitet, die offensichtlich absolut keine Ahnung haben, aber dafür mit Klischees und Ängsten der Leuten spelen, wie es gerade paßt - aber ist ja auch kein Wunder, wenn sich selbst eine Ministerin auf so ein billiges Niveau herabläßt, um Wahlkampf zu machen.....
Anonymer Benutzer 23.07.2007 14:22
http://www.focus.de/magazin/kurzfassungen/focus-_aid_67302.html

In der PKV habe ich einen Rechtsanspruch auf Leistungen bei Risikoäquivalenten Beitrag. In der GKV zahle ich für andere, die nicht einmal bereit sind eine "kopfpauschale" zu zahlen und wenn ich dann Rentner bin, wird die Leistung verweigert
Anonymer Benutzer 26.07.2007 15:16
...denn im Krankheitsfall wird zunächst die Leistungspflicht geprüft, der Versicherte darf bis zur abschließenden gerichtlichen Klärung der Leistungspflicht mit der PKV die Kosten und Beiträge vorfinanzieren. Kann er das nicht, löscht die PKV den Vertrag aus dem Zahlungsverzug und ist den teuren Kunden los!

Im Alter haben die privat Versicherten die Wahl zwischen absenken des Versicherungsschutzes bis unter das Leistungsniveau der GKV oder akzeptieren des abkochens in geschlossenen Tarifen!
Anonymer Benutzer 27.07.2007 07:29
Wir leben in einer Welt der Korruption und des Betruges.
Wenn die Versicherung nicht prüft, würden die unehrlichen sich zu Lasten der Allgemeinheit bereichern. Willst Du das? Wenn ja, dann bleibe in der GKV. Man geht davon aus, dass jährlich mehrere Mrd. Euro verloren gehen, durch geklaute Versichertenkarten, betrügerischen Ärzten, Apothekern, Krankenhäuser und Labors. Dieses ist nur möglich, da die GKV ein absolut intransparentes System hat und niemand weiss was der einzelne für Kosten erzeugt hat.

Richtig ist, dass im Alter das Leistungsniveau unter die GKV rutschen kann. Dafür bedankt EUch aber bei Frau Schmidt und der Regierung. Der wer es zulässt, dass Betrüger zu günstigen Konditionen aufgenommen werden müssen, nimmt eine Schädigung der Versicherten in Kauf.
Anonymer Benutzer 27.07.2007 10:35
Die Beobachtung über Betrug überall ist ja gar nicht so falsch, doch die privaten Krankenversicherer sind demgegenüber bessere Menschen. Die PKV hat eine weisse Weste, behandelt Konkurrenten wie Patienten zuvorkommend. Kranke Senioren werden sogar besonders behandelt mit ein parr Zusatzprämien oder Ausschlüssen.

Ach hätten wir nur die PKV, dann gäbe es nicht die böse, betrügerische Welt. Das wäre fast wie im Paradies für alle PKV Funktionäre. Sie bräuchten nur Prämien kassieren und niemand würde das kritisieren.
Anonymer Benutzer 27.07.2007 13:02
Es wird kritisiert, dass die Versicherungen die Leistungspflicht prüfen. Eine Abschaffung dieser Prüfung kann nur von Leuten verlangt werden die ein Interesse daran haben... Sich also ungerechtfertigt bereichern wollen.

Und nach Vertragsschluss werden keine zusätzlichen Ausschlüsse oder Zuschläge erhoben, dieses ist nämlich nicht zulässig!
Anonymer Benutzer 31.07.2007 23:19
ein erneutes "Schwachsinn", das Absenken des Versicherungsschutzes bis unter das Leistungsniveau geht gar nicht, denn der Gesetzgeber ausdrücklich vorgegeben, daß die Leistungen im angesprochenen standardtarif nicht schlechter sein dürfen und der Beitrag nicht höher sein darf als in der GKV. Da hätte jemand besser mal vorher das SGB V gelesen, bevor so ein unqualifizierter, volksverhetzender Stuß von sich gegeben wird...und die GKV schmeißt nichtzahlende Kunden definitiv und endgültig nach 2 Monaten zahlungsverzug raus, die PKV dürfte, machts oftmals aber nicht, weil es leichter ist, einen Kunden zu halten als heutzutage einen neuen zu gewinnen...also bleibt mal endlich bei den Fakten als permanent solche aufhetzenden, unqualifizierten und haßerfüllten Schimpftiraden auf die PKV loszulassen..ach ja, noch was, laut Ärzteverbänden und Krankenhäuser kommen die mit dem Geld der Privatversicherten finanzierten neuen Gerätschaften auch den gesetzlich Versicherten zugute (sozsagen Mischkalkulation), ohne die Quersubventionierung des Gesundheitssystems durch die PKV wäre der Qualitätsstandard erheblich niedriger
Anonymer Benutzer 26.07.2007 15:12
...welche Inhalte könnte ein solcher Vertrag noch haben?

Im Krankheitsfall eine Sedierungsbehandlung?
Anonymer Benutzer 27.07.2007 07:30
... In der GKV... Alles andere ist IGL
Anonymer Benutzer 31.07.2007 23:25
ambulant 100% incl. Medikamente und Hilfsmittel, Heilmittel 80% (zB Bäder, massagen), stationär 100%allgemeine Pflegeklasse und Behandlung durch diensthabende Ärzte, 100% Zahnbehandlung & Prophylaxe, 60% Zahnersatz...und im gegensatz zur Gesetzlichen Kieferorthopädie 60% statt 0%, Sehhilfen 150€ statt 0€, keine Budgetierung, europaweiter Versicherungsschutz unbegrenzt incl 24h-Hilfetelefon zB für Organisation Rücktransport, und und und...MfG M. Sildatke
Anonymer Benutzer 31.07.2007 23:28
und wer das über mehr als 2 Monate das nicht bezahlen kann, der ist schlichtweg insolvent, zahlungsunfähig, egal ob mit PKV oder ohne, aber einen sündenbock brauchts ja immer...
Anonymer Benutzer 01.08.2007 07:31
Es ist vollkommen egal ob es sich um eine Krankenversicherung, Miete, Monatskarte, Lebensmittel handelt.Ich muss für alles bezahlen. Und von der Versicherung dem Vermieter, dem Öpnv oder dem Lebensmittelhändler kann nicht verlangt werden ihre Leistung umsonst abzugeben. Schon mal daran gedacht, dass die Prämie auch die Leistung ist die ausgezahlt wird?

Wer nicht zahlt bekommt dann auch nichts zuesssen fährt schwarz, verliert seine Wohnung und seine Versicherung.
Anonymer Benutzer 01.08.2007 07:55
Einige der Anwesenden haben immer noch nicht begriffen, dass Krankenversicherung insbesondere die private Krankenversicherung keine Sozialhilfe sondern eine Versicherung ist. Versicherungen haben keine obskure Geldquelle aus der sie schöpfen können sondern nur Beitragszahler. Nur das Geld das eingenommen wird kann auf wieder ausgezahlt werden. Schutz kann man also auch nur bekommen und erhalten wenn man auch Beiträge zahlt.
Die GKV verabschiedete sich auch von Versicherten, wenn sie keine Beiträge gezahlt haben. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums sind mehr als 90% der Unversicherten der GKV zuzurechnen.
Und das obwohl von den GKV-Versicherten durchaus verlangt wird eine zweite Sozialhilfe persönlich zu erbringen (immer dann wenn SIe mehr als die rechnerische Kopfpauschale entrichten).