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Zur aktuellen Situation am 8. Juni 2007

erstellt von kwalle — zuletzt verändert: 17.08.2008 09:48
Gemeinsame Stellungnahme des Betriebesrates und von verd.i zum Verhalten der Geschäftsführung auf der Betriebsversammlung am 6. Juni.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

auf diesem Weg möchte ich mich im Namen des Betriebsrates und der Gewerkschaft ver.di recht herzlich bei allen bedanken, die so zahlreich die Betriebsversammlung besuchten und anschließend mit uns in den Warnstreik eingetreten sind.

Zur aktuellen Situation:

  1. Es entspricht der Tatsache, dass in der WA-Sitzung am 01.06.2007 die Arbeitgeber-Seite nach dem Angebot von ver.di, mit tarifvertraglichen Regelung analog TV Call Center Heideloh bzw. TV Call Center Otto die Arbeitsplätze erhalten zu wollen, das Aus für ein neues Kundenservice-Center in Nürnberg verkündet hat.
  2. Wenn jetzt das Management verkündet, dass war nicht der Fall, dann sagt es die Unwahrheit.
  3. Die Absicht, 118 Arbeitsplätze in andere Primondo Gesellschaften zu überführen, hat mit der jetzigen Situation überhaupt nichts zu tun. Das ist eine Maßnahme, die aufgrund des beabsichtigten Verkaufs der Quelle.Contact Holding und vertraglichen Verpflichtungen zu tun hat. Diese Maßnahme hätte laut Information der Geschäftsführung am 01.06.2007 schon im Jahr 2006 durchgeführt werden müssen.
  4. Ver.di und wir begrüßen jedoch ausdrücklich, dass über Nacht die Arbeitgeberseite die Erkenntnis gewonnen hat, dass die Türe, die die Arbeitgeber am 01.06.2007 mit aller Entschiedenheit zugemacht hat, wieder einen Spalt offen ist. Es ist auch in der jetzigen Situation sehr begrüßenswert, dass der Quelle-Chef Marc Sommer in der öffentlichen und betrieblichen Presse erklärt hat, dass er um jeden Arbeitsplatz in der Region kämpfen wird. Dass ermöglicht wieder einen hoffnungsvollen Dialog im Kampf um unsere Arbeitsplätze.

In der Nachbetrachtung zur Betriebsversammlung möchte ich sagen, dass der Versuch der Geschäftsführung, den „Schwarzen Peter“ der Gewerkschaft und dem Betriebsrat zuzuschieben, gründlich daneben gegangen ist.

Durch den raschen Abgang der Herren, die zuvor noch ausgeführt haben, dass man zu weiteren Gesprächen bereit ist und sich auf dieser Weise verabschiedet, straft sich durch ihr eigenes Verhalten Lügen. Mit dieser unglaublichen Handlung hat sich diese Geschäftsführung unserer Meinung nach von zukünftigen Gesprächen und Verhandlungen selbst ausgeschlossen und wir erwarten, dass in zukünftigen Gesprächen bzw. Verhandlungen diejenigen sitzen, die mit uns wirklich um den Erhalt der Arbeitsplätze in dieser Region kämpfen wollen.

Im Übrigen muss Arbeitgebervertretern klar sein, dass sie in der jetzigen Situation nicht mit Applaus, sondern mit einem riesigen Pfeifkonzert auf einer Betriebsversammlung begrüßt werden. Dabei von einer aufgeheizten Stimmung zu reden, empfinde ich persönlich als Farce.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Gewerkschaft ver.di und wir, als Ihre Vertretung, haben den Kampf um den Erhalt unserer Arbeitsplätze zu menschenwürdigen Konditionen nicht aufgegeben. Wir werden weiterkämpfen.

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