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29.09.2014

Kundgebung für Nachtzüge schafft Öffentlichkeit

von kraftfahrer — Letzte Änderung 29.09.2014 20:08

Mit 150 bis 200 TeilnehmerInnen schafften die Initiatoren die selbstgelegte Messlatte. Die Kundgebung am Potsdamer Platz - gegenüber dem Bahn-Tower - bringt das Thema des Erhalts der Nacht- und Autoreisezüge in die Öffentlichkeit.

Vor circa 150 bis 200 KundgebungsteilnehmerInnen sprechen auf der 2-stündigen Kundgebung u.a. die Unterstützerin Sabine Leidig (Die Linke), die als Mitglied im Verkehrsausschuss in den Bundestag eingebracht hat, unsere BR-Vorsitzender Manuel P. und Joachim H., Karl-Dieter B., als Vertreter von "Bahn für alle" für die NutzerInnen. Außerdem interviewten wir zwei Kollegen aus Dortmund und Hamburg.

Skurill wirkte dagegen der Auftritt des Vorsitzenden der EVG, Alexander Kirchner, der sich am Tag zuvor plötzlich gemeldet hatte. Er hatte die Sache offensichtlich zur Chefsache erklärt, nachdem deutlich wurde, dass Beschäftigte auch ohne Gewerkschaften für ihre Rechte und Arbeitsplätze aktiv werden und die Öffentlichkeit erreichen können. Außer dem üblichen Funktionärs- und Politiker-Blabla hatte er - auf Nachfrage der Moderation nach seiner Unterstützung - für die Ende des Jahres von Schließung bedrohten KollegInnen der Nachtzüge in Dortmund nur ein klares Njet im Gepäck.

DB-Chef Grube selbst kam zur Übergabe der 7.000 Protestkarten nicht aus seinem Bahn-Tower heraus; er schickte stattdessen Frau Haber-Schilling, die Personalchefin zusammen mit dem Chef der Nachtzugsparte Herrn Jende.

Der selbstorganisierte Protest der KollegInnen erreichte die interessierte Öffentlichkeit und schaffte es breit in die Medien zu kommen, z.B. als Aufmacher im Sinne der Bahnpropaganda in der Berliner Abendschau. Objektiver dagegen der Bericht in der Süddeutschen Zeitung. Ein vollständiger Pressespiegel befindet sich auf der Website der KollegInnen

Die Vier-Klassen Gesellschaft im Logistikzentrum

von kraftfahrer — Letzte Änderung 29.09.2014 20:54

Ein Bericht aus dem BLG Logistics im Bremer Hafen zeigt die Realität einer Vier-Klassen-Gesellschaft unter den Beschäftigten.

Die BLG Logistics arbeitet hier in Bremen jetzt mit knapp etwas über 80 % Fremdpersonal. Neben den GHBV arbeitet die BLG mit noch 14 weiteren Dienstleistern zusammen. Es werden sogar Arbeiter aus Polen und aus Augsburg mit den Bus angekarrt. Die bekommen dann am Ende der Woche Ihre Lohntüte und sind wieder weg. Das alles tut dem Arbeitsklima nichts Gutes. Ein soziales miteinander gibt es da schon lange nicht mehr. Die Kollegen sind sich fremd. Es gibt jetzt viele Gruppen die in Konkurrenz zu einander arbeiten. Das klassische 3 oder auch 4 Arbeiterklassen Modell. Oben stehen die festen BLG Arbeiter, zumeist in Führungsposition. Führen heißt dafür zu sorgen, dass die Arbeiter möglichst keine Verschnaufpausen bekommen und soviel Arbeit wie nur möglich verrichten. Danach kommen dann die GHB Arbeiter, die mal eine besondere Position innerhalb der BLG hatten. Es sind keine klassischen Leiharbeiter und waren lange Zeit die einzigen Dienstleister bei der BLG. Dann kommen die Leiharbeiter und dann am Ende kommen die Arbeiter ohne Deutschkenntnisse.

Der ganze Bericht und weitere aktuelle Informationen finden sich im Blog Bremen macht Feierabend.